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Kaiserverlag

Aktuelle Stücke

Die Insel in mir

von Egger Daniela
7D / 5H / Simultanbühne
frei zur DEA

Ein Stück über die Reise ins Vergessen

Doro lebt in ihrer eigenen Welt. Seit ihr Mann Theo verstorben ist, hat die Demenz immer mehr Besitz von ihr ergriffen. Sie waren beide Musiker und lebten eine Zeit lang in Marrakesch. Sie spürt immer noch die Düfte und den Flair dieser südländischen Welt und sie sehnt sich danach. Ihr Zuhause ist nicht ihr wirkliches Zuhause. Eines nachts will sie die Wände blau streichen, denn sie braucht Farbe in ihrem Leben. Und immer öfter ist sie allein und barfuß unterwegs. Milena, ihre 24-Stunden-Pflegerin, umsorgt sie liebevoll, eine feine Freundschaft verbindet die beiden Frauen immer mehr. Doch da ist auch noch Doros Familie, ihre Tochter und ihr Sohn. Die machen sich Sorgen, denn so kann es mit ihrer Mutter nicht weitergehen. Und sie lebt in einem großen Haus, die ganze Familie hätte darin Platz. Also wird Milena fortgeschickt …

Ein bewegendes Theaterstück um das Thema Altern, Demenz und Sehnsucht aus dem realen Leben. Jede der Figuren sehnt sich nach etwas anderem, letztendlich muss sich jeder in seiner Welt zurechtfinden.       


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Seit ich auf der Welt bin

(Depuis qu je suis ne) von Lescot, David
Aus dem Französischen von Margret Millischer
1 Person
frei zur dtspr. EA

ab 6 Jahre

© Constantin Millischer
© Constantin Millischer

Sami befindet, er ist nun mit sechs Jahren alt genug, um seine Memoiren zu schreiben. Froh ist er aber, als ihm sein erster Computer wieder in die Hände fällt, denn jetzt kann er seine Memoiren diktieren.
Er beginnt mit dem Geburtsvorgang, wie er so aus dem Bauch seiner Mama herausflutschte, als ob man bei einer Badewanne den Stöpsel zieht. Und weiter berichtet er vom Kinderdasein, wie er als Baby versorgt wurde, wie er in den Kindergarten kam, wie er zu sprechen begann und zu laufen. Weil er ein so gutes Gedächtnis hat, ist er schnell mit seinen Memoiren fertig, nicht so wie seine berühmte Komponisten-Großmutter, die immer noch daran sitzt und schreibt.

David Lescot gelingt es plausibel, den ersten Entwicklungsschritten eines Kleinkindes spielerisch eine große Wichtigkeit beizumessen. Und die Erwachsenen werden berührt sein, denn es weckt Erinnerungen an die eigene Kindheit, in der man sich doch so oft missverstanden fühlte! Denn unser Gebrabbel war bedeutend und das Lachen und Weinen weltbewegend.


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Cyborg

von Walter Brunhuber
2D / 2H / 1DEK
frei zur UA
ca. 75 Min

Schauspiel

Mara und Tonek haben sich in einem grausamen Spiel eingerichtet. Wenn es einem der beiden gelingt, dem anderen ein Hundehalsband anzulegen, dann ist der Unterlegene der ‚Köter‘. Ein Hund. Rechtlos und wehrlos. Er kann sich nur in bestimmten Grenzen bewegen, da er eine ‚imaginäre‘ Kette trägt. Im Augenblick befindet sich Tonek in dieser Rolle. Mara provoziert und schikaniert ihn, wo es geht. Ihre Schwester Ellie ist die einzige im Haus, die Mitleid zeigt. Das liegt wohl daran, dass sie einen Biochip im Gehirn hat. Schließlich gelingt es Tonek, Jon, den Untermieter, zu überwältigen und ihm das Halsband umzulegen. Nun wird erwartet, dass er die Rolle des Hundes annimmt. Doch Jon spielt dieses Spiel nicht mit. Er steigt aus. Mara tötet ihn dafür. Kurz nach der Tat,  in einem Moment der Unachtsamkeit,  gelingt es Tonek Mara zu überwältigen. Er zwingt Mara in das Halsband. Nun ist Tonek der Herr. Er wird sich für alle Erniedrigungen, die Mara ihm zugefügt hat, rächen.

Ein Machtspiel in düsterer, poetischer Sprache.

Preisträgerstück beim „science & theatre festival heilbronn“ 2023


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Elesemond

von Sophie Reyer
2D / 1H / Simultanbühne
frei zur UA

Kinderstück ab 3

Wie die Hexe Elesemond, die nicht gut zaubern konnte, sich statt eines Besens ein Cello gezaubert hat und sie draufkommt, dass das doch so viel besser ist als ein fliegender Besen.

Dass jeder so seine eigenen Talente hat, und man nicht immer im Strom schwimmen muss, wird hier in kurzen Erzähl- und Spielszenen mit viel Musik dargelegt.


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Die Weiterbildung

von Roger Binggeli Bernard (Schweiz)
1D / 1H / 1DEK
frei zur DEA/ÖEA
ca. 60 Min

Anhand zweier Fälle wird die internationale Rechtsprechung vom Schweizer Autor Binggeli in seinem Stück ins Visier genommen.

Vera und Mats, zwei Staatsanwälte, bereiten einen Weiterbildungskurs vor. Dabei erörtern sie Verurteilungen, die sie durch ihre Anklageschriften erzielt hatten und die ihnen aber persönlich nahegehen.
Der Beschuldigte Mohammed erhängte sich in seiner Zelle, als Mats die Ausweisung wegen Drogenhandels erreicht hatte. Vera forderte für Frau K., die ihrem Mann im Schlaf die Kehle durchgeschnitten hatte, die Höchststrafe. Frau K. wurde von ihrem Mann jahrelang gequält und geschlagen.    

Hat sich die Rechtsprechung verändert, seit vermehrt Frauen in diesen Berufen arbeiten? Werden Frauen immer noch anders (be)verurteilt? Scheitern die Anwälte an den Beschuldigten, die nicht reden wollen?

In eindringlichen Rollenspielen versuchen Vera und Mats ihre Fälle psychisch zu verarbeiten. 


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Damit du nicht allein bist

(Da ne budes sama) von Selma Parisi
Aus dem Kroatischen von Selma Parisi
2D / 1H / 1DEK
frei zur dtspr. EA

Drama

Die Mutter will und kann nicht akzeptieren, dass das Alter sie erreicht hat. Sie wird vergesslich und nach einer Hüftoperation ist sie auf Hilfe angewiesen. Ihre Tochter schlägt ihr ein Sanatorium vor oder zumindest eine Heimhilfe. Doch die alte Frau weigert sich vehement. Die Tochter kümmert sich um sie, doch sie hat noch ein eigenes Leben, will beruflich ins Ausland. Allein kann man die Mutter nicht lassen. Da bringt sie ihr einen humanoiden Roboter ins Haus. Damit sie nicht so allein ist. Und wirklich baut sich eine Beziehung zwischen den beiden auf.

Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben im alltäglichen Leben. Längst sind die sprechenden, menschlichen Roboter als Gefährten auch schon in unseren Breiten angekommen.

„Damit du nicht allein bist“ war 2023 auf der ShortList von EURODRAM.
2022: Bestes Gesamtstück nach Beurteilung durch Jury und Publikum, zwei Auszeichnungen für die besten Hauptdarstellerinnen und eine Auszeichnung für die beste männliche Rolle beim „Čufarjev dnevim Festival“ in Jesenice, Slowenien.


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Die Hüterinnen oder Der Weberknoten

(Les Gardiennes) von Nasser Djemaï
Aus dem Französischen von Margret Millischer
5D / 1DEK
frei zur dtspr. EA

© Luc Jannepin, Théâtre des Quartiers d´Ivry, UA 2022
© Luc Jannepin, Théâtre des Quartiers d´Ivry, UA 2022

Drei Frauen – Sind es gute Feen? Sind es Hexen? – leben mit ihrer Freundin Rosa gemeinsam in deren Wohnung, seit sie nach einem Sturz nicht mehr sprechen kann und im Rollstuhl sitzt. Wie einzelne Fäden, die miteinander verknüpft sind, bietet sich den Frauen in dieser Gemeinschaft eine Möglichkeit, der eigenen Einsamkeit zu entkommen und dadurch Halt zu finden.

Da ist Hanna, die zu viel raucht. Margot, deren kleiner Sohn ertrunken ist und Susanne, die Hellseherin. Der Tagesablauf ist gut durchorganisiert. In diese Idylle bricht eines Tages Viktoria, Rosas Tochter, ein, sie möchte die Wohnung verkaufen und ihre Mutter in ein Pflegeheim bringen. Die drei Frauen stellen sich Viktorias Plänen entgegen.

Das Stück behandelt auf poetische Weise das Problem des Lebensendes und die Rolle von Altern und Tod in unserer Gesellschaft. Zwei Welten prallen aufeinander: auf der einen Seite die moderne Welt, in der Vernunft, Logik, Hygiene und Effizienz gelten, auf der anderen Seite ein Zusammenleben mit allen möglichen Unzulänglichkeiten, bei dem Menschlichkeit und Solidarität Vorrang haben. Trotz des ernsten Themas fehlt der Humor hier nicht und das versöhnliche Ende gibt Zuversicht.


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Peter Schlemihls wundersame Geschichte

von Sebastian von Lagiewski
2D / 7H / Simultanbühne
frei zur DEA

ab 11 Jahren

Für ein besseres Leben und um Mina heiraten zu können, verkauft Peter Schlemihl seinen Schatten. Doch der nie versiegende Geldsäckel, den er dafür erhält, hängt bald schwer an ihm, denn das Glück will nicht kommen. Begleitet vom treuen Bendel und dem teuflischen Rascal hetzt Schlemihl in mondlosen Nächten um die Welt. Er wird zum Ausgestoßenen, Ungeliebten. Nach einem Jahr und einem Tag trifft er den dämonischen Gesellen wieder, der will ihm seinen Schatten zurückgeben, doch dafür soll er ihm nun seine Seele verkaufen …  

Adelbert von Chamisso´s Märchen wird hier schnörkellos und gruselig-schön als Theaterfassung auf die Bühne gezaubert.


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Peter Schlemihls wundersame Geschichte

von Gerald M. Bauer
2D / 7H / Simultanbühne
frei zur DEA

ab 11 Jahren

Für ein besseres Leben und um Mina heiraten zu können, verkauft Peter Schlemihl seinen Schatten. Doch der nie versiegende Geldsäckel, den er dafür erhält, hängt bald schwer an ihm, denn das Glück will nicht kommen. Begleitet vom treuen Bendel und dem teuflischen Rascal hetzt Schlemihl in mondlosen Nächten um die Welt. Er wird zum Ausgestoßenen, Ungeliebten. Nach einem Jahr und einem Tag trifft er den dämonischen Gesellen wieder, der will ihm seinen Schatten zurückgeben, doch dafür soll er ihm nun seine Seele verkaufen …  

Adelbert von Chamisso´s Märchen wird hier schnörkellos und gruselig-schön als Theaterfassung auf die Bühne gezaubert.


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Eine Nacht mit Lady Macbeth

von Magdalena Marszalkowska
1D / 1H / 1DEK
frei zur DEA

Fabian, er ist sprachlich eingeschränkt und sitzt im Rollstuhl, wartet auf seine Freunde, mit denen er seinen Geburtstag feiern will. Doch die Freunde bleiben der Feier fern, statt dessen schicken sie ihm als Geschenk eine Sexarbeiterin, Mona.

Mona – nicht sehr sicher in ihrem Beruf, weil sie eigentlich eine unbeschäftigte Schauspielerin ist – versucht, Fabian nahezukommen. Der lehnt ihre Avancen ab und schickt wie weg. Weil sie aber nun schon ihr Geld bekommen hat und sie eine gute Seele ist, bleibt sie. Es entspinnt sich ein intensives Gespräch, in dem die Unzulänglichkeiten und Unsicherheiten von beiden hervorgeholt werden.

Die Autorin verschafft mit viel Gefühl aber ohne Sentimentalität Einblicke in die Welt einsamer Menschen, mit und ohne vermeintlicher Handicaps.


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Verehrter Heiliger Vater

(Très Saint-Père) von Jean-Paul Alegre
Aus dem Französischen von Margret Millischer
2D / 3H / Simultanbühne
frei zur dtspr. EA
ca. 90 Min

Antonio Angeli, Staatssekretär im Vatikan, kann es nicht fassen, dass sich der neu gewählte Papst Kevin der Erste nennen wird. Noch dazu ist er erst 47 Jahr alt, ein Jungspund! Eigentlich hätte Antonio Papst werden sollen, aber er hat die Wahl leider knapp verloren.  

Am nächsten Tag gibt seine Heiligkeit zur Überraschung aller eine Pressekonferenz, bei der er Reformen ankündigt, u.a. möchte er die Priesterehe einführen. Und um als gutes Beispiel voranzugehen, wird er selbst heiraten. Während seine Popularität stündlich zunimmt, drohen die Mauern der katholischen Kirche einzufallen. Den konservativen Würdenträgern im Vatikan ist eines klar: Dieser Papst muss gestoppt werden.

„Verehrter Heiliger Vater“ ist eine provokante Geschichte, sie beginnt als unterhaltsame Komödie, geht in Satire über und endet als spannender Krimi.

Das Stück erhielt 2021 den Grand prix du théâtre contemporain pour le jeune public

UA April 2022 am Théâtre de la Roële à Villers-lès-Nancy zur Eröffnung des 15. Festival national de l´humour en poche


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Der Talisman

von Kaja Dymnicki
3D / 5H / Simultanbühne

frei nach Nestroy

LT NÖ 2022, c Alexi Pelekanos
LT NÖ 2022, © Alexi Pelekanos

Rote Haare sind den Menschen ein Gräuel, auch noch im Österreich der 1950er Jahre. Dorthin nämlich haben Kaja Dymnicki und Alexander Pschill ihren „Talisman“ hinkatapultiert, behutsam und mit vielen guten Einfällen. Der Salome Pockerl wird in dieser Fassung gerechterweise mehr Raum eingeräumt, sie schämt sich ihrer roten Haarpracht lange nicht so wie der ebenfalls rothaarige Titus Feuerfuchs.
Der ist dringend auf der Suche nach Arbeit. Also, nicht wirklich nach Arbeit, er braucht halt nur etwas zu essen, sein Magenknurren hört man im ganzen Theatersaal. Er hofft, auf dem imposanten Anwesen des Schriftstellers Heinz Doktor (von) Cypressenburg eine Anstellung zu finden.

Da rettet Titus Herrn Marquis vorm Ertrinken, er glaubt schon, jetzt wird er fürstlich belohnt, doch der gibt ihm zum Dank nur eine schwarze Perücke – sie soll ihm als Talisman dienen. Prompt wird er von Flora, der Gärtnerin, engagiert. Sie verfällt seinem Charme und – der schwarzen Haarpracht. Doch nicht nur sie will in seine Arme, Haushälterin Constantia fliegt förmlich vom Balkon ebendort hin, als sie seiner ansichtig wird.  

Titus muss sich nur vor Plutzerkern und Salome in acht nehmen, denn die haben ihn zu Beginn der Geschichte mit seinen roten Haaren gesehen …

In bravourösen Spielabläufen muss Titus mehrmals die Haarfarbe wechseln, sich im Schrank verstecken, Tête-à-Têtes über sich ergehen lassen, bis er mit einem Fußtritt aus dem Haus gejagt wird. Dank der aufgeweckten Salome wird er schließlich vom Onkel doch noch zum Universalerben eingesetzt.


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Der Talisman

von Alexander Pschill
3D / 5H / Simultanbühne

frei nach Nestroy

Rote Haare sind den Menschen ein Gräuel, auch noch im Österreich der 1950er Jahre. Dorthin nämlich haben Kaja Dymnicki und Alexander Pschill ihren „Talisman“ hinkatapultiert, behutsam und mit vielen guten Einfällen. Der Salome Pockerl wird in dieser Fassung gerechterweise mehr Raum eingeräumt, sie schämt sich ihrer roten Haarpracht lange nicht so wie der ebenfalls rothaarige Titus Feuerfuchs.
Der ist dringend auf der Suche nach Arbeit. Also, nicht wirklich nach Arbeit, er braucht halt nur etwas zu essen, sein Magenknurren hört man im ganzen Theatersaal. Er hofft, auf dem imposanten Anwesen des Schriftstellers Heinz Doktor (von) Cypressenburg eine Anstellung zu finden.

Da rettet Titus Herrn Marquis vorm Ertrinken, er glaubt schon, jetzt wird er fürstlich belohnt, doch der gibt ihm zum Dank nur eine schwarze Perücke – sie soll ihm als Talisman dienen. Prompt wird er von Flora, der Gärtnerin, engagiert. Sie verfällt seinem Charme und – der schwarzen Haarpracht. Doch nicht nur sie will in seine Arme, Haushälterin Constantia fliegt förmlich vom Balkon ebendort hin, als sie seiner ansichtig wird.  

Titus muss sich nur vor Plutzerkern und Salome in acht nehmen, denn die haben ihn zu Beginn der Geschichte mit seinen roten Haaren gesehen …

In bravourösen Spielabläufen muss Titus mehrmals die Haarfarbe wechseln, sich im Schrank verstecken, Tête-à-Têtes über sich ergehen lassen, bis er mit einem Fußtritt aus dem Haus gejagt wird. Dank der aufgeweckten Salome wird er schließlich vom Onkel doch noch zum Universalerben eingesetzt.


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Goldes Wert

von Konstanze Ullmer
3D / Simultanbühne
frei zur ÖEA

© Hamburger Sprechwerk, Baraniak, UA 2023

Martha fährt Taxi. Eigentlich hätte sie Staatsanwältin werden wollen, doch frühe Schwangerschaft und Hausfrauen-Mutter-Dasein verhinderten eine solche Karriere. Als sie auch noch zur Alleinerzieherin wurde, musste sie jeden Job annehmen, der sich finden ließ und zusätzlich kümmerte sie sich noch um ihre kranke Mutter.

Doch jetzt, im reifen Alter, will sie es nochmal wissen. Sie nimmt ihr Studium wieder auf. Denn das geht doch wohl nicht, dass der dumme Stefan aus Jugendtagen es sogar zum Partner in einer Anwaltskanzlei geschafft hat, während sie … siehe oben.

Ihre inzwischen erwachsene Tochter Wanda soll nicht das gleiche Schicksal ereilen, auch sie hat einen beruflich voll engagierten Mann und zwei Kleinkinder zu versorgen. Deshalb spart Martha nicht mit „guten Ratschlägen“, die die Tochter aber nicht hören will.

Wanda war Produktionsleiterin beim Film und bekommt nun die Chance, wieder in ihren Beruf einzusteigen. Als sie ihre Mutter bittet, auf die Kinder kurzzeitig aufzupassen, kommt es zum wortreichen Schlagabtausch zwischen den Frauen. Nebenher führt Martha Zwiegespräche mit ihrer inzwischen verstorbenen Mutter Karin. Die ist auch tot noch sehr flott, trinkt gern Likör und kann letzten Endes aus der Misere helfen.

Die im praktischen Leben noch immer nicht existierende Gleichberechtigung von Mann und Frau wird hier in einer köstlichen Geschichte aufgedeckt. Ganz nebenbei werden auch Lösungsvorschläge eingebaut, die nicht so schwer zu realisieren sein können. Exzellente Charakterzeichnungen, schwungvolle Dialoge und eine Alltagssituation, die (fast) alle kennen, versprechen einen lebendigen Theaterabend.


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Cabaret Kaspar

von Tena Stivicic
Aus dem Kroatischen von Olja Alvir
4D / 5H / 1DEK
frei zur dtspr. EA

SNG Drama Ljubljana, 2021/22, Photographer: Peter Uhan

Eine Handvoll Menschen gelangt mit einem Ruderboot auf eine öde, einsame Insel. Man hat den ultimativen Urlaub gebucht – das Deluxe-Paket bietet Abenteuer, Rückzug in die Natur, Ausstieg aus dem schlichten Alltag sowie kein Internet und keinen Handyempfang – die ganz besondere Freiheit also.

Inkludiert im Paket ist die Jagd auf einen „Wilden“. Fasziniert von dem unkultivierten und mystischen Geschöpf, geraten sie in eine Kontroverse, wer am besten von ihnen geeignet scheint, sich um ihn anzunehmen. Rudi, so sein Name, gerät aber immer mehr in den Hintergrund, denn in eitlen Selbstdarstellungen demaskieren sich die Reisenden und zeigen ihre Frustrationen, ihre Irregularität, ihre Ängste. Die Widersprüchlichkeit aller ist unvereinbar, es ist für die Gruppe nicht möglich, eine homogene Gesellschaft zu bilden. Der Entspannungsurlaub hält aber noch eine Abweichung vom geplanten Programm für sie bereit … 

Tena Štivičić webt geschickt Kabarett-Elemente in ihren hochdramatischen, spannenden Theatertext ein. Selbst in Ausnahmesituationen schafft es die Gesellschaft nicht, aufeinander einzugehen und miteinander Lösungen umzusetzen.


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Tom & Huck

von Clemens Pötsch
6D / 8H / Doppelbes. möglich / Simultanbühne
frei zur DEA

nach Mark Twain

© Rita Newman, Theater der Jugend, Wien, UA 2021

Angelehnt an Mark Twains berühmten Klassiker schufen Clemens Pötsch und Felix Metzner eine Fassung, die ins Amerika der 1960er Jahre verfrachtet wurde.

Das amerikanische St. Petersburg ist auch hier Schauplatz der dreisten Streiche von Tom Sawyer, an seiner Seite die aufgeweckte Finnea Huckleberry, genannt Huck. Als Dritte im Bunde gesellt sich die neue Klassenkameradin Becky Thatcher dazu.

Als sie beim nächtlichen Spiel – sie veranstalten die erste Mondlandung – auf einem verlassenen Gelände den Mord an einer Enthüllungsjournalistin beobachten, fliehen sie auf eine verlassene Insel, aus Angst, man könnte ihnen nicht glauben. Denn der Mörder ist der angesehene Betreiber des neu errichteten Atomkraftwerkes. Die kluge Becky bastelt aus Gegenständen, die sie in einer aufgelassenen Fabrik finden, ein Radio. So erfahren sie nach ein paar Tagen, dass die Suche nach ihnen eingestellt wurde, vermutlich seien sie im Mississippi ertrunken. Ein Unschuldiger soll für den Mord angeklagt werden. Doch der Gerechtigkeit muss Genüge getan werden, also beschließen sie, bei ihrer eigenen „Beerdigung“ wieder aufzutauchen …    

In dieser modernen Version behält Tom Sawyer seinen Lausbubencharme und aus dem Finn wird eine zeitgerechte Finnea. Freundschaft, Abenteuer, Diskriminierung, Umweltsünden und der gute, alte Elvis Presley sind weitere Bausteine dieser gescheiten und lebhaften Geschichte.


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Orpheus

von Henry Mason
1H / Simultanbühne
frei zur DEA
ab 10 Jahren

Eine Theatererzählung für einen musizierenden Schauspieler

UA 2020, Theater des Kindes, Linz

Orpheus wächst bei seiner Mutter Kalliope und acht Tanten auf. Schon früh zeigt sich, er ist ein musikalisches Wunderkind. Er wird ein begnadeter Musiker, der bald große Konzerte gibt, geliebt und angehimmelt von allen. Aber er bleibt voller Sehnsucht. Da holen ihn die Argonauten in ihr Boot, denn einen, der mit seinen Liedern das Meer glätten und Ungeheuer in den Schlaf singen kann, können sie gut gebrauchen bei ihrem Raubzug nach dem Goldenen Vlies. Am Abend vor der Abreise erscheint ihm Eurydike.

Nach seiner Rückkehr, ein Jahr später, heiraten Orpheus und Eurydike. Beim ausgelassenen Hochzeitsfest ist jeder trunken von Musik, auch die Schlange, sie ist angelockt von der Tanzmusik und beißt der Braut in den nackten Fuß. Eurydike stirbt. Orpheus kann seine Geliebte nicht lassen, er will sie von den Toten zurückholen. Er geht bis ans Ende der Welt und steigt in die Unterwelt hinab.

Als er Eurydike findet, beginnt er seine Leier zu spielen, und sie erwacht aus ihrer Agonie, sie erkennt ihn. Auch die anderen Toten erheben sich und tanzen zu seiner Musik. Die Totengötter erlauben Eurydike mit Orpheus mitzugehen, wieder in das Leben. Doch er darf sich auf dem Weg nach oben nicht ein einziges Mal umdrehen, sonst ist sie für ihn für immer verloren. Die beiden Liebenden hetzen nach oben, den dreiköpfigen Hund kann Orpheus mit einem Schlaflied besiegen. Endlich oben angekommen herrscht absolute Stille. Er glaubt, von den Göttern betrogen worden zu sein, denn er spürt Eurydike nicht mehr hinter sich und dreht sich um. Da wird die gerade noch lächelnde Eurydike nach unten gezogen.


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Da wächst was

von Henry Mason
1D / 1H / 1DEK / variabel besetzbar
frei zur DEA
ab 3 Jahre

Ein Gartengedicht vom Blühen und Verblühen

UA 2021, Theater des Kindes, Linz, © Kurt Hoerbst

Mama und Kind verbringen nun wieder viel Zeit im Garten, nachdem der Winter endlich vorbei ist. Und was es da alles zu entdecken gibt!

Der kleine Adam darf selbst einen Samen aussetzen, und als das Pflänzchen sprießt, muss eifrig gegossen werden, bis es im Sommer erblüht.

Aus Raupen werden Schmetterlinge, und kleine Kinder wachsen aus ihren Kleidern heraus. Der Herbst bringt Kummer für das Kind, seine Pflanze ist gestorben. Im Winter darf der Garten ruhen, die Fotos aus dem Sommer helfen über die kalte Zeit. Und dann kommt ja doch wieder der Frühling, und neue Samen können gedeihen.


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Gerüchte

(Rumeur) von Thierry Janssen
Aus dem Französischen von Margret Millischer
3D / 2H / Stimmen, Videoaufzeichnungen / Simultanbühne
frei zur dtspr. EA

Der berühmte Unternehmer Markus Zingerman hat einen Biotreibstoff als Alternative zum Erdöl entwickelt, der eine Lösung für die aktuellen Umweltprobleme bringen soll. Er wird mit Hilfe von gentechnisch veränderter Organismen aus Weizen und Zuckerrohr hergestellt, die in China angebaut werden.
Doch dann bricht dort eine tödliche Epidemie aus, die mit dem Anbau im Zusammenhang stehen soll. Zingerman wird vom internationalen Strafgerichtshof wegen ökologischem Genozid zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. TV-Starjournalistin Lisa erhält die Genehmigung, Zingerman im Gefängnis zu interviewen. Sie will die Wahrheit erfahren. Ein verbales Duell entspinnt sich zwischen den beiden, mit Lügen, Unterstellungen, unerwarteten Wendungen, bei dem es darum geht, die zerstörerische Wirkung von Gerüchten aufzuzeigen.

Das Stück zeigt die horrenden Mechanismen von Gerüchten auf, so dass man schließlich an allem und allen zweifelt.


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As Time Goes By

von Ron Markus
2D / 4H / Simultanbühne
frei zur UA

Das Phänomen: Alzheimer-Patienten im Spätstadium leben in einer Nebelwelt, doch Musik aus ihrer Vergangenheit kann sie auf wundersame Weise wieder zum Leben erwecken und ihre Erinnerungen und Gefühle zurückbringen.

Die Geschichte: Hotte, Mitte 70, früher Entertainer und Lebemann, heute an Alzheimer erkrankt, lebt zurückgezogen in einem Berliner Altersheim. Seine Tochter Jana, Anfang 50 und Sängerin, will eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben, schließlich hat er die Familie vor 40 Jahren im Stich gelassen – eine tiefe Wunde. Doch dann erfährt sie, dass ihr Vater 200.000 Euro Schwarzgeld versteckt hat. Allein, er hat vergessen, wo. 

Jana, in finanziellen Nöten, versucht, ihrem Vater das Geheimnis seines Geldverstecks zu entlocken – sie singt ihm die Lieder seiner Vergangenheit vor. La Paloma, Greensleeves, House Of The Rising Sun, As Time Goes By. Hotte erwacht zu neuem Leben, Jana aber stürzt die intensive Begegnung in ein Wechselbad der Gefühle.

Ein Theaterstück mit gemeinfreien populären Songs, Traditionals und Evergreens. Eine Hommage an unvergessliche Lieder und die Magie der Musik.


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Sonnensonette, Die

von Heinz R. Unger

Musikalisches Melodram von Jean-François de Guise

Eine Sammlung von 30 Sonetten für 2 Spieler*innen, 1 Sprecher*in und Klavier.

Viele Sommermorgen lang
sah ich die Sonne aufgehen
über den Kämmen des Taygetos,
ohne sich ein einziges Mal zu wiederholen.
Und das seit Ewigkeiten.

(Heinz R. Unger)

„Dass das Spiel an Tasten und Saiten in Verbindung mit den gesprochenen Texten von Heinz R. Unger eine besondere Spannung erzeugt, zeigt, wie sich Komponist und Texter ergänzten.
Wagt man sich als Interpreten an diese Werke, so wird man feststellen, dass sie ungeheure Präzision und ein hohes Gespür für Timing verlangen, belohnen aber auch gleichermaßen mit Freude und Glück.“

(Jean-François de Guise)


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DAS

von Magdalena Marszalkowska
Danuta Strobl
10D / 4H / Simultanbühne
frei zur UA

Ein hochbrisantes und wichtiges Stück.

Seit gegen Ende des 20. Jahrhunderts in vielen Ländern die Fristenlösung eingeführt wurde, kann eine Frau allein entscheiden, ob sie ihre Schwangerschaft unterbrechen will. Zunehmend entstehen Strömungen, die dieses Recht der Frau wieder rückgängig machen wollen (siehe USA und Polen). Ethische und medizinische Diskurse zu diesem Thema stehen an vorderster Stelle.

Dieses Stück erzählt von Frauen aus Polen, Ungarn, Slowakei, die in eine Wiener Abtreibungsklinik kommen, um den Eingriff vornehmen zu lassen. Sie legen ihre verschiedenen Beweggründe dar, offenbaren ihre Angst und berichten, wie schwierig es in ihrer Heimat ist, Hilfe oder Unterstützung zu finden. Muss frau sich dafür schämen, DAS machen zu lassen? Muss sie sich rechtfertigen? Darf sie in der Praxis vor dem Eingriff unbekümmert ein Magazin lesen, oder muss sie eine Leidensmine zur Schau stellen?

Bei den vorangehenden Gesprächen mit dem medizinischen Personal tun sich Welten auf, langjährige Ehepaare müssen über richtige Verhütung aufgeklärt werden, religiöse Gründe hindern Frauen daran, überhaupt zu einem Arzt gehen zu dürfen, eine versteht den Vorgang der Abtreibung nicht.

Magdalena Marszałkowska versteht es, einem so heiklen und schwierigen Unterfangen auch noch einen Schuss Humor beizufügen, zum Durchatmen und Innehalten.


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Ritter Ohnbart und die sieben Rüben des Glücks

von Olaf Bretschneider
1D / 2-5H / Simultanbühne
frei zur ÖEA

Missmutig betritt die Prinzessin ihr Zimmer und setzt sich unschlüssig auf ihren Prinzessinnenthron. Und da ist sie wieder, die große Langeweile. Auch die gutgemeinten Ratschläge ihres Dieners helfen da nicht weiter. Bis er endlich ein altes, kleines Buch aus seiner Jacke zieht und beginnt, ihr daraus vorzulesen. Unversehens wird die Prinzessin nun selbst Teil dieser Geschichte und begibt sich auf eine Wanderung in ein unbekanntes, seltsames Land. Dort trifft sie einen Hasen und einen Landstreicher, die behaupten, die Rüben in ihrem Korb seien Glücksrüben und sie selbst zwei edle Ritter.

Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus. Der Hase wird gesucht, weil er sich dem königlichen Kochtopf entzogen hat, und der Landstreicher, weil er so unverfroren gewesen war, ein vierblättriges Kleeblatt von der Wiese zu pflücken. Dies ist nämlich in jenem Reiche strengstens verboten, da der König höchstselbst alles Glück verwaltet und in seiner großen Truhe sammelt.

Als ein grimmiger Herold auftaucht und die beiden „Ritter“ plötzlich die Flucht ergreifen, steht die Prinzessin ganz allein da. Schließlich führt sie der Herold in des Königs Schloss. Da sie gesteht, Hase und Landstreicher zu kennen, findet sie sich schließlich im kalten, feuchten Kerker wieder …

Ein phantasievolles Theaterstück über Freundschaft und Glück für Kinder ab drei Jahren.


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Skyborg

von Sophie Reyer
2H / Stimmen vom Band / Simultanbühne
frei zur UA

Monstermutter Mina Minotaura, Queen of the Biomacht, hält Dr. Dad in einer Kraterlandschaft gefangen. Sie beauftragt ihn, einen perfekten, unverwundbaren Körper zu bauen, ein Kind mit Flügeln, eines, das man formen kann, wie Wachs, aber ohne Emotionen: Skyborg. Bei der Programmierung von Skyborg scheint jedoch nicht alles glatt zu laufen, denn mittendrin stürzt das System ab. Und Skyborg und Dr. Dad entwickeln eine zarte Freundschaft, Mensch und Maschine bauen eine Beziehung zueinander auf.

Doch Skyborg versucht zu entfliehen, er will keine Maschine sein, er will Mensch sein und Liebe empfinden. Nach seinem gescheiterten Fluchtversuch beschließen er und Dr. Dad gemeinsam der Queen of Biomacht zu entkommen. Um von ihr nicht entdeckt zu werden, müssen sie immer höher aufsteigen, doch sie fliegen zu hoch ins Licht …


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FAUST-THEATER

von Gernot Plass
1D / 4H / Simultanbühne
frei zur DEA

Sehr frei nach J. W. v. Goethe

© Das TAG, Wien, UA Jän 2015
© Das TAG, Wien, UA Jän 2015

Den „Faust“ zu überschreiben, gleicht einer Kletterpartie im Hochgebirge. Die Herausforderung entwickelt sich in der dünnen Luft der Metaphysik dieses Stückes. Seine Form, seine Sprache, sein Aufbau: All das ist anders zusammengesetzt als die Hervorbringungen der Moderne. Seine Figuren agieren aus anderen Motiven. Gehorchen anderen Gesetzlichkeiten. Ihre Gefühlswelt – schwierig nachvollziehbar. Wieso will Gretchen noch mal in den Tod? Warum mordet sie ihr Kind? Welche Mittel ergreift Faust in seiner dunkelsten Verzweiflung? Wer ist oder was repräsentiert Mephisto? Den Teufel? Das Böse? Und was hat das alles noch mit uns zu tun?

Gernot Plass schreibt Goethes Text in die Moderne hinüber und liefert seinen Vorschlag zu einem theatralen Umsetzungs- und Deutungsrätsel. Rasant, humorvoll, sprachakrobatisch, geistreich, zeitgeistig und bildgewaltig wird die Beweisführung in Angriff genommen, dass uns die alten Stoffe immer noch berühren und betreffen können, wenn man sie überzeugend ins Heute holt. Das Risiko liegt dabei aber sicher nicht beim Publikum, das sich auf einen Heidenspaß mit teuflischen Erkenntnissen freuen kann.

(Das TAG)


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Untertan, Der

von Gernot Plass
3D / 3H / Simultanbühne
Sehr frei nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann

© Volker Beinhorn, UA Sep 2022, LB Niedersachsen, Wilhelmshaven
© Volker Beinhorn, UA Sep 2022, LB Niedersachsen, Wilhelmshaven

Eine wortgewaltige Adaption des gleichnamigen Klassikers.

Es sind die letzten Tage der Kaiserzeit in Deutschland.
Diederich Heßling hatte sich als Kind viel gefürchtet, vor allem vor seinem autoritären Vater. Das Kind, das viel geknechtet wurde, wird bald selbst zum Despoten.
Diederich geht nach Berlin, um zu studieren, er tritt der Burschenschaft Neuteutonia bei, wo er sich gut aufgehoben fühlt. Er gerät in eine Demonstration der Sozialisten, da steht er plötzlich dem Kaiser Wilhelm II. leibhaftig gegenüber. Ein einschneidendes Erlebnis, denn Diederich ist aufrichtiger Monarchist.

Nach dem Tode seine Vaters übernimmt er das elterliche Gut. Als neuer Firmenchef geht er forsch an die Arbeit, er duldet keine Sozialdemokratie in seinem Werk. Diese Bewegung ist ihm zutiefst zuwider.
Ein Arbeiter wird erschossen, daraufhin regt sich Unruhe gegen die Oberhoheit. Auch der liberale Herr Lauer meint, man kann ja nicht einfach so das arbeitende Volk zusammenschießen. Und diese Fürstenhäuser sind ja nicht mal reinrassig, sind alle verjudet. Diederich ist empört, das ist Majestätsbeleidigung und zeigt Lauer an.

Diederich und Gesinnungsgenossen schreiben einen Brief an Kaiser Wilhelm II., in dem sie ihren Abscheu gegen Umsturzversuche kundtun. Diederich glaubt schon, selbst der Kaiser zu sein und ernennt den Soldaten, der den Arbeiter erschossen hat, zum Gefreiten.

Gernot Plass hat den gleichnamigen Roman auf das Wesentliche reduziert und eine packende Theaterfassung über einen bestimmten Typus geschrieben, der Macht bewundert, aber selbst meist schwach ist. So jemand passt gut in ein autoritäres System.


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Wachzimmer, Das

von Gernot Plass
2D / 5H / 1DEK
Sehr frei nach „Rashomon – Das Lustwäldchen“ von Akutagawa Ryūnosuke und inspiriert nach dem gleichnamigen Film von Akira Kurosawa

Ein-Akter in 11 Szenen

Eine Geschichte – vier Perspektiven. Ein Vorfall – vier unterschiedliche Wahrnehmungen desselben.

Bei einem Spaziergang in einem Wäldchen findet Franz den toten Herrn Tiefenbach, erschossen. So berichtet er es jedenfalls der Polizei. In einem Wachzimmer wartet er nun darauf, sein Protokoll unterschreiben zu können. Die ebenfalls anwesende Frau Elisabeth – sie gilt als Medium – sagt ihm jedoch auf den Kopf zu, dass er nicht die ganze Wahrheit erzählte. Viktor, der Dieb und Mörder, wird nun hereingeführt und macht seine Aussage. Und schließlich erscheint auch noch die Frau des Opfers, Frau Tiefenbach, die den Vorgang wiederum ganz anders erlebt hat.

Für welche Wahrheit wird sich die Polizei entscheiden? Und wo ist der schwarze Koffer mit dem gestohlenen Schmuck?


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Streik der Diebe

von Georg Mittendrein
5D / 13H / div. Kleinrollen, Doppelbesetzung möglich / Simultanbühne
nach dem Film-Exposé von Jura Soyfer

Ein Gaunermusical

In den 1930er hat kaum jemand Geld. Das müssen auch die Diebe feststellen, denn jeder dritte Tresor ist leer, ob nun in eine Bank eingebrochen wird oder in große Villen.

So kann das nicht weitergehen, denn wie sollen die Herren Diebe ihren Lebensunterhalt verdienen? Denn schließlich bekommt dieses Gewerbe keine staatlichen Hilfen. Hans Hupka, ein Gentleman-Einbrecher, setzt sich an die Spitze der neu gegründeten Dachorganisation der Diebe und deren Damen. Beherzt wird ein forscher Brief aufgesetzt und an die hiesige Zeitung geschickt: Man fordert energische Herabsetzung der Strafen und Verminderung des Risikos für Diebe entsprechend ihrem verminderten Einkommen. Sollte dem nicht nachgekommen werden, will man streiken.

Bankerball bei Kesslers, alles ist anwesend, was Rang und Namen hat. Kessler gibt soeben die Verlobung seiner Tochter Lilian mit Moritz Meininger bekannt, als Chefredakteur Lallmeier vom „Abendcourier“ hereinplatzt. Er übergibt dem Wirtschaftsminister den besagten Brief. Die anwesenden Herrschaften lachen sich fast zu Tode.

Doch das Lachen vergeht ihnen bald, denn die Diebe machen ihre Drohung wahr. Sie sind gut organisiert, und zum ersten Mal in der Geschichte ist die Stadt kriminalitätsfrei. Man stelle sich das so vor: Die Menschen holen ihr Geld von der Bank, da es keine Einbrüche gibt, können sie es ruhig zuhause herumliegen lassen, daher sind auch Versicherungsraten nicht mehr notwendig, Polizeibeamte können abgebaut werden, der Kauf von Safes und Sicherheitsschlössern geht zurück, was wiederum die Metallwerke in Auftragsnot bringt und vor allem – keine Schlagzeilen mehr für die Presse.

In ihrer Not gehen Bankdirektor Kessler und Chefredakteur Lallmeier gemeinsam auf Einbruchstour, damit wieder etwas Leben in die Kriminalität kommt. Doch sie werden von den Streikposten der Diebe geschnappt.

Endlich können sich beide Delegationen am Wirtshaustisch des „Grünen Heinrich“ einigen. Die Diebe gehen wieder stehlen und die Wirtschaft wird damit angekurbelt.

Gentleman-Gauner Hans bekommt obendrein Kesslers Tochter Lilian, und auch Kessler selbst geht in Liebesdingen nicht leer aus.


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letzte Nacht der Welt, Die

(La dernière nuit du monde) von Laurent Gaudé
Aus dem Französischen von Margret Millischer
Besetzung variabel / Simultanbühne
frei zur ÖEA

Mehrstimmiger Monolog

1. Preis beim „science theatre festival heilbronn“ 2023

Es geht um die Vorstellung einer Welt, in der der Schlaf abgeschafft bzw. mit Hilfe einer Tablette auf 45 Minuten verkürzt werden kann. Durch diese gesellschaftliche Revolution können nutzlose Zeiten eliminiert, der Tag „entlastet“ und die Produktion gesteigert werden. Ökonomische Überlegungen und die Vorrangstellung des Arbeitslebens zerstören aber gleichzeitig private Beziehungen. Die beiden Protagonisten Gabor und Lou verlieren einander, der vielversprechende Aufbruch in eine neue Welt verwandelt sich in eine desaströse Dystopie. Gegenwart und Rückblicke in die Zeit davor, Monologe und Dialoge wechseln einander ab.

Man kann das gesamte Stück wie einen langen mehrstimmigen Monolog spielen. Doch man kann sich auch dafür entscheiden, die Rollen wirklich zu verteilen und auf der Bühne eine Art „Stationentheater“ aufbauen.


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Die Kunst, (immer!) Recht zu behalten

(KUNSTEN (ALTID!) AT FÅ RET) von Rune David Grue
Aus dem Dänischen von Hans-Peter Kellner
1D / 2H / 1DEK
frei zur dtspr. EA

38 Kunstgriffe um jede Diskussion zu gewinnen

Nach „Die Kunst, Recht zu behalten“ von Arthur Schopenhauer

Mit seiner klugen Fibel sophistischer, spitzfindiger und ganz und gar nicht sauberer Methoden, wie man jeden Gegner aufs Kreuz legen kann und alle Debatten gewinnen, hat der exzentrische Philosoph 1830 einen Ratgeber geschrieben, der heute mehr denn je in Verwendung steht – im Privaten wie im Beruf, in der Gesellschaft wie im Sozialen und natürlich unübersehbar in der Politik:

Wie man Unwahrheiten behauptet, ohne je einer Lüge bezichtigt werden zu können, seinem Widersacher die Worte im Mund verdreht, dessen Argumente stiehlt oder geschickt daraus falsche Schlussfolgerungen zieht. Denn es geht schließlich nicht darum, Recht zu haben, sondern Recht zu bekommen, oder?

Hier werden alle die Tricks durchgespielt, die Politiker, Journalisten, Spin-Doktoren, Blogger und Influencer gerne verwenden, um die Oberhand zu gewinnen. Aber auch unsere Kollegen, die liebe Familie und sogar die besten Freunde können das. Ein Leitfaden, wie man jede – auch schon verloren geglaubte – Diskussion garantiert gewinnt. Anders gesagt: Ein Selbsthilfekurs, den man besuchen sollte, bevor es der Partner tut.  


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Doors (No Exit)

von Fink Kleidheu
2D / 2H / 1DEK
frei zur ÖEA

Ein musikalisch-existentialistischer Trip

UA Theater Gütersloh, 3. September 2022
UA Theater Gütersloh, 3. September 2022

Eine versteckte Anzeige im Internet bewirbt den Aufenthalt in jenem Pariser Appartement, in welchem Jim Morrison starb. Unabhängig voneinander mieten sich dort der Musiker und The Doors-Fan Joe sowie die Soziologie-Studentin und Aktivistin Ada ein. Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn die Geister, die Morrison rief, haben das Haus offenbar niemals verlassen. Als schließlich Valeria, von einem undurchsichtigen Liftboy hereingebracht, dazustößt, die an einem Musical über Morrison arbeitet, mit dem sie angeblich liiert ist, artet die Unternehmung endgültig in einen unberechenbaren Trip mit ungewissem Ausgang aus.

In Anlehnung an Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ (englischer Titel: „No Exit“) taucht das Stück mit viel Musik tief in den Kosmos Jim Morrisons ein. „People are strange“, das soll sich anhand dieser Begegnung in Paris facettenreich widerspiegeln, wo der mysteriöse Tod des Doors-Frontmanns, Lyrikers und Idols von Generationen ihn vor 51 Jahren endgültig zur Legende werden ließ.


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Heaven – Himmel

von Michaela Obertscheider
1D / Simultanbühne

Wenn man nicht gerne spricht, muss man sein Talent aufs Schreiben verlegen.

So wie Hannah, ein junges Mädchen, das darunter leidet, nicht sprechen zu wollen, zu können. Alltägliche Dinge – wie z.B. im Sommer ein Eis bestellen – werden zur Qual. Die Lehrer möchten sie fördern, doch ihre Mitschüler*innen grenzen sie aus. Bis auf die bei allen beliebte Konstanze, die mag sie, weil sie so ruhig ist. Eine zarte Freundschaft entsteht.

Zuhause läuft auch nicht immer alles rosig. Der Vater und der Bruder gingen im Streit auseinander. Gerne taucht Hannah in Traumwelten ein; Helen Keller wird ihr großes Vorbild. Das junge Mädchen erkennt letzten Endes, dass doch alles richtig ist mit ihr.  

Die Autorin lässt das Publikum tief in die Seelenwelt einer jugendlichen Außenseiterin blicken und zeigt die emotionalen Verschlingungen einer verunsicherten Heranwachsenden. 


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Loreley (Sinking Ships)

von Fink Kleidheu
2D / 2H / Simultanbühne
frei zur ÖEA
ca. 100 Min

Musikalische Tragikomödie

Lily wohnt mit ihren Eltern direkt am Rhein, neben einem Atomkraftwerk.

Ihr Freund Luc auf der französischen Seite hat mittels Cyberwear eine Störung im Kraftwerk vorgetäuscht. Während einer Demonstration gegen die Atomkraft geht der Alarm los. Eine Teilnehmerin springt vor lauter Schreck in den Fluss. Lily und Luc fliehen, weil sie denken, man könnte ihnen wegen des Cyberangriffs auf die Schliche kommen und sie für den vermeintlichen Tod dieser Frau zur Verantwortung ziehen.

Aus der Zeitung erfahren sie, dass die Tochter des Rocker-Club-Präsidenten – den sie für einen Mafioso halten – beim Fehlalarm im AKW ums Leben kam. Nun ist auch noch die Mafia hinter ihnen her. Sie setzen ihre Flucht auf einem Fischerkahn fort. Als sie in Speyer an Land gehen, kommen sie nicht rechtzeitig zurück und sie schließen sich Bob an, der lädt sie ein, mit ihm auf der „Rheingold“ flussabwärts zu fahren.

Am Loreley-Felsen ereilt sie schließlich ihr Schicksal …

Nach „Island One Way“ und „Der letzte Cowboy“ bildet „Loreley“ den Abschluss einer Trilogie von Stücken, die mit verschiedenen Erzählebenen spielen und von den unsteten Sinnsuchenden unserer Zeit erzählen.


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Alles den Bach runter oder Die Kuh 3030

(Partir dans tous les sens ou La vache 3030) von Tristan Choisel
Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche von Wolfgang Barth
variabel / Simultanbühne
frei zur UA

Der junge Jules ist hin- und hergerissen, hin- und hergerissen in Jules und Jules B.
Jules macht ein Landwirtschaftspraktikum auf einem Bauernhof. Er hat sich für diese Ausbildung entschieden, weil er Tiere mag und gerne in der Natur ist. Doch der Bauer, bei dem er gelandet ist, ist ein Rüpel. Jules zweifelt, ob das der richtige Weg für ihn ist. Aber der junge Mann weiß nicht, was er sonst machen will. Es geht ja doch alles den Bach runter, was Jules B schon lange weiß.

Unter den 55 Kühen ist eine störrischer als alle anderen, sie hat die Nummer 3030.

Jules B. hat Probleme mit dem Praktikumsbetreuer, denn Jules hat eigentlich keine Ahnung von Landwirtschaft. Außerdem hat der Praktikumsbetreuer auch einen Praktikumsbetreuer B; der eine will friedlich sein, der andere muss tragische Kindheitserlebnisse kompensieren. Wenn er brüllt und zuschlägt, bekommt er seine Würde zurück.

Als Jules eines Tages nach dem Melken die Kühe auf die Weide zurücktreibt, vergisst er, das Tor zu schließen. Doch Jules B. war es, der ganz bewusst entschieden hat, das Tor nicht zu schließen…

Die scharfsinnige und launige Erkenntnis eines jungen Menschen über die aktuellen Probleme der Landwirtschaft. Tristan Choisel hat ein unglaubliches Gespür für gute Themen und schreibt formvollendet. Die Theater müssen sich auf seine Texte stürzen.

Das Stück wurde 2022/23 in die Auswahlliste des Lesebüros der Comedie Française gewählt. „Partir dans tous les sens“ oder „La vache 3030“ war auch das Herzensstück des Lesekomitees des Plongeoir in der Saison 2021/22. Die französische Fassung wurde als Gewinnerstück des nationalen Kreativstipendiums von Artcena, Paris, im November 2023 ausgewählt und war mit EUR 16.000,- dotiert. 2024 wurde es als Auswahlstück des französischen Komitees EURODRAM nominiert.


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Wir waren zuerst da

von Magdalena Marszalkowska
aus dem Polnischen von Danuta Strobl
3-4D / 2-4H / 1DEK
frei zur UA

„Il Paradiso“ – ein All-Inclusive-Hotel irgendwo, wo es warm ist und man einen schönen Urlaub verbringen kann.
Eva und Adam besetzen schon früh am Morgen die besten Liegen am Pool. Sie erstellen einen Casting-Katalog, damit prüfen sie Anna und Tom, um festzustellen, ob sie auch freizeit-kompatibel sind. Denn schließlich will man ja wissen, mit wem man seine Zeit am Pool verbringt.
Die vier haben alle ihre Probleme in den Urlaub mitgenommen. Hier am Pool werden diese ausgepackt und aufbereitet
Das Stück behandelt mit amüsant-frechem Wortwitz Urlaubsfreud und –leid, eine köstliche Parodie auf das blasierte Freizeitverhalten der Gesellschaft angesichts der besorgniserregenden Beschaffenheit der Welt.


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Pension Schöller

von Susanne Lietzow
4-6D / 6-9H / 3DEK
frei nach Carl Laufs/Wilhelm Jacoby

Komödie

© Herwig Prammer, Landestheater Linz
© Herwig Prammer, Landestheater Linz

Die Geschichte der berühmten Komödie ist weithin bekannt. Der geniale Trick dieser Fassung ist, die Handlung in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts zu verlegen, wo politische Unkorrektheit fröhliche Urstände feierte. Die Verrücktheit der Pensionsgäste wird durch die Schrillheit der Zeit wie durch einen Brandbeschleuniger angeheizt. Susanne Lietzow gelingt es, einen alten Theaterschatz zu heben und im neuen Glanz mit viel Shabby-chic fulminant in Szene zu setzen. Dauerlachen garantiert.

Privatier Klapproth, vom Leben in der Provinz gelangweilt, kommt nach Berlin und möchte endlich auch mal was erleben. Als sich die Hauptstadt jedoch nicht viel aufregender zeigt als Klapproths Heimatstadt, drängt er seinen Neffen Alfred, ihm das ersehnte Abenteuer zu verschaffen. Alfred hegt schon mancherlei Befürchtung, was der Onkel wollen könnte und jetzt kommt’s: Ein Besuch in einer geschlossenen Anstalt, die Besichtigung echter Verrückter, das ist der Kick, den der Erbonkel haben will. Nur hat sein Neffe in der Richtung keinerlei Beziehungen. Allerdings hofft er auf Geld von seinem Onkel und will ihn darum nicht enttäuschen. Die wilde Hilde, Alfreds Kneipenwirtin, verschafft ihm Zugang zur Pension Schöller, ein Hotel für Dauergäste, die so verschroben sind, dass sie locker als Verrückte durchgehen. Und zunächst klingt dieser Plan bestechend. Doch in die Tat umgesetzt, erlebt der Onkel sein blaues Wunder.


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Anne auf Green Gables

von Thomas Birkmeir
8D / 5H / Simultanbühne

UA Theater der Jugend, Wien, Dezember 2021 © Rita Newman

Ein zu Herzen gehendes Kinderschicksal einer Außenseiterin, die als Vorbild für Pippi Langstrumpf gelten kann.

Die rothaarige, vorlaute und mutige Anne findet nach ihrer abenteuerlichen Flucht aus dem Waisenhaus auf Green Gables ein neues Zuhause. Matthew und seine Schwester Marilla nehmen sich ihrer an, und nach anfänglichen Vorbehalten schließen sie einander ins Herz. Anne mit ihrer lebensfrohen Natur, ihrem unbestechlichen Eigensinn und ihrer offenen Art fügt sich jedoch zuerst schwer in die Dorfgemeinschaft und in das Schulwesen ein. In Diana findet sie bald eine beste Freundin, doch mit deren Mutter läuft es gar nicht gut.

Abgeschnittene Locken, Raufereien, zuckersüße Äpfel und eine alte Liebe, die neu erwacht, verhelfen Anne schließlich doch noch zu ihrem großen Glück.

Die Uraufführungsproduktion am Theater der Jugend/Renaissancetheater, Wien im Dezember 2021 wurde in vier Kategorien für den Deutschen Musical Theater Preis 2022 nominiert:

„Bestes Musical“
„Bestes Buch“ für TDJ-Direktor Thomas Birkmeir
„Beste Regie“ für TDJ-Direktor Thomas Birkmeir
„Beste Choreographie“ für Kaj Louis Lucke

Der Preis für „Beste Regie“ ging an Thomas Birkmeir.


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Nabel der Welt, Der

von Fink Kleidheu
1D
frei zur ÖEA

Ein Monolog antiker Natur

Griechenland im Sommer. Sengende Hitze. Verheerende Brände. Das Land steht in Flammen. Auch Delphi, das sie einst den „Nabel der Welt“ nannten, bleibt nicht verschont.
Die schon seit Ewigkeiten nur noch im Verborgenen weissagende Pythia kommt gerade noch mit dem Leben davon. Sie wird als Klimaflüchtling nach Rotterdam gebracht und landet schließlich mit einem LKW in Deutschland.
Schutz findet sie im Theater. Hier trifft sie auf ein Publikum und beginnt zu sprechen. Ihre Suada bietet ungeahnte Einblicke in Jahrtausende des Orakelwesens, enthüllt bislang geheim gehaltene Besuche von Prominenz und dokumentiert nicht zuletzt ihren Behauptungswillen als Frau in einer Männerwelt. Trotz ihres mehr als biblischen Alters zeigt sie sich dabei auf der Höhe des Diskurses, reflektiert über die beunruhigende Lage von Mutter Gaia und wirft, wie sollte es bei ihrem Berufsstand anders sein, auch den Blick nach vorn. Zumindest sie, so scheint es, hat einen Plan.

Fink Kleidheu verleiht in seinem Schauspiel ohne Punkt und Komma der mythischen Pythia eine heutige Stimme. Es entsteht ein tragikomischer und von Gesängen begleiteter Abriss der sogenannten Zivilisation. Erzählt aus Sicht einer Frau, die alles (vorher-)gesehen hat.


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