- Autor:
- Kaja Dymnicki / Alexander Pschill
- Typ:
- frei nach Nestroy
Rote Haare sind den Menschen ein Gräuel, auch noch im Österreich der 1950er Jahre. Dorthin nämlich haben Kaja Dymnicki und Alexander Pschill ihren „Talisman“ hinkatapultiert, behutsam und mit vielen guten Einfällen. Der Salome Pockerl wird in dieser Fassung gerechterweise mehr Raum eingeräumt, sie schämt sich ihrer roten Haarpracht lange nicht so wie der ebenfalls rothaarige Titus Feuerfuchs.
Der ist dringend auf der Suche nach Arbeit. Also, nicht wirklich nach Arbeit, er braucht halt nur etwas zu essen, sein Magenknurren hört man im ganzen Theatersaal. Er hofft, auf dem imposanten Anwesen des Schriftstellers Heinz Doktor (von) Cypressenburg eine Anstellung zu finden.
Da rettet Titus Herrn Marquis vorm Ertrinken, er glaubt schon, jetzt wird er fürstlich belohnt, doch der gibt ihm zum Dank nur eine schwarze Perücke – sie soll ihm als Talisman dienen. Prompt wird er von Flora, der Gärtnerin, engagiert. Sie verfällt seinem Charme und – der schwarzen Haarpracht. Doch nicht nur sie will in seine Arme, Haushälterin Constantia fliegt förmlich vom Balkon ebendort hin, als sie seiner ansichtig wird.
Titus muss sich nur vor Plutzerkern und Salome in acht nehmen, denn die haben ihn zu Beginn der Geschichte mit seinen roten Haaren gesehen …
In bravourösen Spielabläufen muss Titus mehrmals die Haarfarbe wechseln, sich im Schrank verstecken, Tête-à-Têtes über sich ergehen lassen, bis er mit einem Fußtritt aus dem Haus gejagt wird. Dank der aufgeweckten Salome wird er schließlich vom Onkel doch noch zum Universalerben eingesetzt.
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