Hans Gnant
1920 – 2000
Laientheater hat in Österreich eine lebendige Tradition. Theatervereine sind Garanten für gesellschaftliches und kulturelles Leben. Dieses rege künstlerische Leben bis in kleinste Dörfer und Gemeinden ist nicht nur ein Betätigungsfeld für theaterbegeisterte Amateurdarsteller und Spielleiter, sondern nicht zuletzt auch für Autoren, die die verschiedenen Bühnen mit immer neuen Spielvorlagen bereichern. Und einer der erfolgreichsten Schriftsteller auf diesem Gebiet war Hans Gnant.
In jahrzehntelanger theatralischer Tätigkeit hat er sich ein handwerkliches Rüstzeug erworben, das in seiner Unverwechselbarkeit seine wunderbaren und erfolgreichen Theaterstücke kennzeichnet.
1920 in Neustift/Wien geboren und aufgewachsen, erlernt Hans Gnant nach Absolvierung der Schulzeit den Beruf des Bäckers. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wird er als Soldat eingezogen. 1946, noch in englischer Kriegsgefangenschaft, entstehen seine ersten ländlichen Lustspiele, die er mit den Kameraden im Lagertheater aufführt. Nach dem Krieg übt er zunächst wieder seinen erlernten Beruf aus, dann ist er in der Industrie als Materiallagerverwalter tätig. Ab 1960 arbeitet Hans Gnant bei einer weltbekannten Getränkefirma, als deren Verkaufsleiter er 1980 in Pension geht. Während all der Jahre entstehen in seiner Freizeit an die vierzig Theaterstücke. Während der 50er Jahre leitete er mit Fritz Edtmeier die von ihm gegründete „Traunseer Volksbühne“. Hans Gnant lebte bis zu seinem Tod am 20. September 2000 in Altmünster/OÖ.
Mit welch großem Engagement er beim Schreiben zu Werke ging, beweisen nicht zuletzt zahlreiche Theateraufzeichnungen seiner Stücke durch den ORF, den Bayerischen Rundfunk oder der RAI. Auch die Profibühnen haben Hans Gnant für sich entdeckt: Löwinger-Bühne, Chiemgauer Volkstheater oder das Kleine Theater Ismaning setzen seine Stücke immer wieder auf ihren Spielplan.
Hans Gnant wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (u.a. 1978 1. Preis ORF Autorenwettbewerb, 1981 Rauriser Kulturpreis, 1983 Tiroler Volksstückpreis des ORF).
Die Werke von Hans Gnant sind heute schon legendär; meist sind es Komödien und Lustspiele, aber immer wieder widmete er sich auch Stücken mit ernsten Inhalten. Mit seinen Texten durchlief er die gesamte Bandbreite menschlicher und gesellschaftlicher Themen. Viele seiner Stücke wurden ins Holländische, Dänische, Plattdeutsche oder in den Schweizer Dialekt übersetzt.
Hans Gnant ist ein unersetzlicher und prägender Autor der österreichischen Amateurtheaterlandschaft geworden.

Stücke der Autorin/des Autors
Bildschnitzer vom Sternhof, Der
Erbe der Väter, Das
falsche Weg, Der
Geheimnis der Waldmühle, Das
Geierwally, Die
Kunibert und Kunigunde
Ritterstück
Liaber lüagn als fliagn
Ein ländliches Lustspiel in 3 Akten