Zelle

Vier Frauen in einer Gefängniszelle. Diebstahl, Heroinhandel, Heroinbesitz und Mord haben sie hierher geführt.
In der klaustrophobischen Enge geraten diese sehr unterschiedlichen Charaktere erwartungsgemäß aneinander: Statuskämpfe und brutale Unterwerfung sowie zwei Todesfälle sind die Folge.
Dolores Laroche verbüßt eine siebenjährige Haft wegen Heroinhandel. Auch im Gefängnis dealt sie weiter. Die junge Lila Byrne bringt sie in ihre Abhängigkeit. Sie stirbt.
Alice Kane ist der Neuzugang in der Zelle. Sie hat lebenslang für Mord bekommen. Bei einer drohenden Vergewaltigung hatte sie sich zur Wehr gesetzt und den Mann getötet. Alice nimmt sich Martha Caseys an. Sie sitzt wegen Ladendiebstahl und ist ebenfalls drogenabhängig. Sie existiert nur in brutaler Abhängigkeit zu Dolores. Dolores verhindert sogar aus Macht- und Eigeninteresse, dass Marthas Entzug gelingt und gibt ihr eine bewusstseinserweiternde Droge. Die Situation eskaliert letztendlich und im Handgemenge stirbt die gehasste Dolores.
Alice nimmt Martha in Schutz und somit die Schuld auf sich.
Ein kompromissloses Theaterstück für vier Schauspielerinnen unterschiedlichen Alters. In diesem Text der irischen Autorin Paula Meehan sind Brutalität, Schmerz, Sehnsucht und Poesie ganz nahe.

Uraufführung: 6. Sept. 1999 von Calypso Theatre Company, City Arts Centre, Dublin, Regie: Garrett Keogh