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Kaiserverlag

Viele gute Dinge kommen aus Reykjavik!

Ein absurdes Kammerspiel in 70 Minuten
Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Besetzung: 2H / 1DEK

Neue Schuhe, neues Leben. Zwei Männer sitzen unweit des Flughafens auf einer Parkbank und lesen Zeitung. Plötzlich fliegt aus dem Nichts ein Paket vom Himmel herab, kracht direkt vor die Füße der beiden.
Die Beschäftigung mit dem plötzlichen Erscheinen des Paketes führt die beiden Männer in immer abstrusere Szenen und Dialoge: sie vermuten ein Lebewesen in dem Paket, schlüpfen in Frauenkleider, bekleben sich mit Paketband, erschlagen sich fast – um letztlich doch dem Geheimnis des Paketes auf die Spur zu kommen.
Die Begegnung der beiden Männer, einem Island-Fanatiker und einem stets an das Unmögliche glaubenden Poeten, offenbart deren Abgründe und Sehnsüchte und kreist letztlich um die ewige Frage: Was ist Glück?

„Viele gute Dinge kommen aus Reykjavik!“ ist ein absurdes Zwei-Personen-Kammerspiel in der Tradition von Ionesco, Beckett und Pinter. In bühnenwirksamen Szenen und mit verspielter Sprache behandelt das Stück die Frage nach dem ganz persönlichen Glück. Das Werk wurde zu den Theatertagen Heidelberg eingeladen und brachte ihm eine Nominierung für den Publikums- und Jurypreis ein.

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Rezensionen

Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf!
UA von Josef Maria Krasanovsky, Auftragswerk des Theater Melone
Apfelbaum und Apokalypse
Was hinterlassen wir der Welt im Angesicht des kommenden Endes? Zwei Männer treffen einander am Vormittag der Apokalypse, der eine schlachtet ein Schaf, der andere baut eine Skulptur zu Ehren einer geliebten Frau. Es könnte so besinnlich zu Ende gehen, wäre da nicht ein bimmelndes Telefon, das Bittsteller aus aller Welt zuschaltet.
Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf, eine Koproduktion des Theaters Drachengasse, der Compagnie Luna und dem Theater Melone (Buch und Regie: Josef Maria Krasanovsky), ist ein Stück über letzte Fragen, auf die es wahrscheinlich keine Antwort gibt. Zwischen Querverweisen auf Beckett, Sartre und das Theodizeeproblem lauert die drohende Botschaft: Noch in seinen letzten Stunden soll der Mensch gefälligst die ethische Correctness wahren.
Florian Hackspiel und Wolfgang Oliver sind als Protagonisten in Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf auf sich allein gestellt. Sie wissen ja nicht einmal, welche Kräuter sie zum Lammbraten geben sollen, wie können sie dann die Frage eines Kindes beantworten, ob es nach dem Weltuntergang noch Geburtstag feiern darf? Nach Szenen von heiligem Ernst und beißender Komik reißt der (Bühnen-)Himmel auf, das Warten auf "Es" (Gott? Godot?) hat ein Ende. Ein akustisches Donnerwetter kündigt vom Weltenbrand, Staub wirbelt auf, und ein unsichtbarer Sturm wirft die Darsteller zu Boden. Einzig der Apfelbaum trotzt dem Endspiel.
DER STANDARD