Venustropfen

Adam ist ein Einsamer, nicht Lebendiger, dem kein Bart wächst, dem die Sonne die Haut nicht bräunt und dem keine Schweißgerüche anhaften. Er ist auf der Suche nach der ultimativen Liebe und glaubt sie in der Prostituierten Flora Ricken, genannt Träumchen, gefunden zu haben. Doch die Tätigkeiten der Geliebten bedrücken Adam, und er trennt sich von ihr.
Das Schicksal führt Adam das Mädchen Cher Kreuzinger zu. Sie verlieben sich und Adam wird Mensch, erwacht durch diese Liebe zum Leben. Jedoch Rauschgott, der Zuhälter Floras, bedroht Adam, da sie sich das Leben nahm und ihm nun ein finanzieller Verlust entstanden ist. Von Rauschgott erfährt Adam die Wahrheit über Cher Kreuzinger: Sie hat ein inzestuöses Verhältnis mit ihrem Bruder. Doch bevor Rauschgott Adam erschlagen kann, erscheint Rudolf Nattringer, ein Beschützer, Mentor, Verführer, Heiliger und Prophet des Lebenswegs Adams. In Augenblicken der Orientierungslosigkeit und der Bedrohung tritt er auf, wissend und vertraulich. Er erschlägt Rauschgott mit einem Stein. Adam wird von Nattringer auf seinen Lebensweg geschickt, auf dem Flora und Cher in seinen Gedanken mit ihm sind, auf dem jedoch nur die Suche sein einziger Begleiter werden soll.
Die Geschichte einer Mensch- und Mannwerdung, der Aufbruch in das Leben wird entfernt auf der Basis von biblischen Motiven entwickelt. Die poetisch-mystische Sprache konterkariert das brutale Umfeld, ohne dabei zum Milieukitsch zu verkommen.