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Kaiserverlag

Streik der Diebe

Profitheater Musikdramatische Werke
Autor:
Georg Herrnstadt / Georg Mittendrein
Besetzung: 5D / 13H / div. Kleinrollen/Doppelbes. möglich / Simultanbühne
Rechte:
nach dem Film-Exposé von Jura Soyfer
Musik:
Georg Herrnstadt
Typ:
Ein Gauner-Musical

In den 1930er hat kaum jemand Geld. Das müssen auch die Diebe feststellen, denn jeder dritte Tresor ist leer, ob nun in eine Bank eingebrochen wird oder in große Villen.

So kann das nicht weitergehen, denn wie sollen die Herren Diebe ihren Lebensunterhalt verdienen? Denn schließlich bekommt dieses Gewerbe keine staatlichen Hilfen. Hans Hupka, ein Gentleman-Einbrecher, setzt sich an die Spitze der neu gegründeten Dachorganisation der Diebe und deren Damen. Beherzt wird ein forscher Brief aufgesetzt und an die hiesige Zeitung geschickt: Man fordert energische Herabsetzung der Strafen und Verminderung des Risikos für Diebe entsprechend ihrem verminderten Einkommen. Sollte dem nicht nachgekommen werden, will man streiken.

Bankerball bei Kesslers, alles ist anwesend, was Rang und Namen hat. Kessler gibt soeben die Verlobung seiner Tochter Lilian mit Moritz Meininger bekannt, als Chefredakteur Lallmeier vom „Abendcourier“ hereinplatzt. Er übergibt dem Wirtschaftsminister den besagten Brief. Die anwesenden Herrschaften lachen sich fast zu Tode.

Doch das Lachen vergeht ihnen bald, denn die Diebe machen ihre Drohung wahr. Sie sind gut organisiert, und zum ersten Mal in der Geschichte ist die Stadt kriminalitätsfrei. Man stelle sich das so vor: Die Menschen holen ihr Geld von der Bank, da es keine Einbrüche gibt, können sie es ruhig zuhause herumliegen lassen, daher sind auch Versicherungsraten nicht mehr notwendig, Polizeibeamte können abgebaut werden, der Kauf von Safes und Sicherheitsschlössern geht zurück, was wiederum die Metallwerke in Auftragsnot bringt und vor allem – keine Schlagzeilen mehr für die Presse.

In ihrer Not gehen Bankdirektor Kessler und Chefredakteur Lallmeier gemeinsam auf Einbruchstour, damit wieder etwas Leben in die Kriminalität kommt. Doch sie werden von den Streikposten der Diebe geschnappt.

Endlich können sich beide Delegationen am Wirtshaustisch des „Grünen Heinrich“ einigen. Die Diebe gehen wieder stehlen und die Wirtschaft wird damit angekurbelt.

Gentleman-Gauner Hans bekommt obendrein Kesslers Tochter Lilian, und auch Kessler selbst geht in Liebesdingen nicht leer aus.

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