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Kaiserverlag

Spiel im Berg

Eine Reise in die Unterwelt
Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Besetzung: 1D / 6H / 1DEK / / Stat

Zwei Kumpel werden in einem Bergwerk verschüttet, und sie müssen lange aus- harren, ehe die Rettungsmannschaft sie findet. In der Fantasie der beiden Eingeschlossenen werden Alpträume und Visionen lebendig, sogar längst ver- schollen geglaubte mythische Fabelwesen erscheinen.
Ein poetisches Märchen, für die Naturkulisse des Altausseer Salzberges konzipiert, das seine reizvolle Wirkung aber auch auf jeder anderen Bühne entfalten kann.


Leseprobe

1. DER EINSTURZ

HANS: De finden uns scho.
STEFFL: Aber wann?
HANS: Mir ham a guats Wetter da. Und Speck nimm i oiwei mehr mit, als i brauch. Wei, wissen kannst es nia. – Mei Vater is a im Berg blieben, vor vierzig Jahr. Da oben, irgendwo.
STEFFL: Des habts ma gar nia derzählt …
HANS: A leeres Grab im Friedhof unten …
STEFFL: Nia gfunden?
HANS: Die andern alle. Sechse warns. Nur mein Vater nid. Gott habn selig!
STEFFL: I kriag koa Luft! I kriag koa Luft mehr!
Hans gibt ihm eine Ohrfeige, Steffl kommt zur Besinnung, steht auf, atmet durch.
STEFFL: Vergelts Gott!
HANS: Scho recht. Kannst gern wieder habn.
STEFFL: Wissts, i bin den Berg no nid gwohnt! Es druckt so! und jetzt, wo i woass …. I halt des nid aus! I halt des nid aus! Gebts ma no oane! Bittschön!
Hans gibt ihm noch eine Ohrfeige, dass Steffl umfällt und sich am Boden sitzend die Wange reibt.
HANS: Geht’s wieder?



Rezensionen

Uraufführung: 01.08.1992, Altausseer Salzberg Sandling
Regie: Klaus Maria Brandauer

Ganz in der Tradition eines Ferdinand Raimund hat sich Mitterer ein romantisches Zauberspiel ausgedacht, recht einfach gestrickt, aber mit feinem Witz.
Der Standard, 03.08.1992