Schrein

Art Gecko und Jade sowie Sonndahl und Chamilza sind Liebespaare. Art ist der am Leben verzweifelnde, pessimistische, alle Grausamkeiten der menschlichen Existenz ständig wachrufende Verneiner, seine Frau Jade ist lebensbejahend und die Schönheiten der Erde nimmermüde zu betonen. Sonndahl ist im Gemüt mit Jade verwandt, Chamilza mit Art. Beide Frauen sind schwanger. Das wahlverwandte Paar Jade und Sonndahl bezieht jedoch seine lebensbejahende Kraft und grenzenlose Ästhetisierung des Lebens aus dem Konsum von Drogen.
Der zweite Akt zeigt das Leben der Söhne dieser Paare. Der bettlägerige Träumer Jeremias Sprachmann ist der Sohn von Art und Jade. Rabin Sollers, ein Lebe- und Genussmann, drogen- und frauensüchtig, ist der Sohn Chamilzas und Sonndahls.
Jeremias erträumt sich eine Fantasiewelt jenseits des schnöden Daseins. Er sucht einen verborgenen Schrein, ein goldenes Vlies der menschlichen Existenz, hinter den vordergründigen Wahrheiten. Seine Träume, halb Delirium, halb Fantasie, führen in wunderbare, sagenumwobene Reiche, zu Kriegern, wundervollen Frauen und der Mondin Tyrofina, die eine Vereinigung mit ihm begehrt. Doch in diesem scheinbar perfekten, lustvollen Reich sehnt er sich zurück zum realen Leben, schöpft er wieder Mut, sich selbst zu finden. Sein Freund Rabin nimmt seinen Platz bei der Mondin ein, und als Jeremias am nächsten Morgen erwacht, erfährt er vom Tod des Freundes.
Ein lyrisches Stück aus den Zwischen- und Traumwelten einer weltentrückten Existenz und die Beschreibung des Versuch einer Wiederfindung der Wirklichkeit.