- Autor:
- Wojciech Tomczyk
- Übersetzung:
- Aus dem Polnischen: Andreas Volk
- Rechte:
- Frei zur dtspr. EA
Der ehemalige Oberst Stefan Kolodziej hat die Journalistin Hanna Wizner zu einem Interview eingeladen. Er arbeitete einst aus nationalen Überzeugungen im polnischen Widerstand gegen die russischen Besatzer. Nachdem er in ihre Fänge geriet und gefoltert wurde, wechselte er aus reinem Überlebenstrieb die Seiten und spionierte nun für die Russen das eigene Land aus.
Als Chef der Spionage in Polen konnte er über Schicksale, über Leben und Tod, entscheiden. Im Ruhestand hat er den Beschluss gefasst, alle Verbrechen offenzulegen, die im Namen des Kommunismus, der Solidarität und der sozialistischen Brüderlichkeit begangen wurden. Das Interview wird zur Abrechnung, denn der Oberst hat auch den Vater der Journalistin auf dem Gewissen.
Ein facettenreicher, ernüchternder Politthriller, der schonungslos Wahrheiten ausspricht. In Zeiten moderner und umfassender Überwachungsmethoden ein hochbrisanter, aktueller Stoff.
Die Übersetzung des Stückes erschien im Buch: „anfangen zu erzählen. Neues Polnisches Theater. Eine Auswahl. Mit einem Essay von Małgorzata Sugiera (übersetzt von Liliana Niesielska). Herausgegeben, gedruckt auf Initiative und mitfinanziert aus Mitteln des Polnischen Instituts Wien im KLAK Verlag 2015.“
Rezensionen
„Es sind die Menschheitsfragen von Schuld und Sühne, Reue und Vergebung, die [hier] verhandelt werden.“
„Das Kammerstück […] ist an Intensität kaum zu überbieten.“
„Die Geschichte geht alle postdiktatorischen Gesellschaften an.“
„Das Stück vermeidet einfache Antworten.“
Prenzlauer Zeitung, 16.09.2019
„Der Text […] hat es in sich. Er ist wie eine Zwiebel, die sich häutet und dabei immer neue Dimensionen freilegt.“
Märkische Onlinezeitung, 16.09.2019