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Kaiserverlag
Autor:
Grzegorz (Polen) Jarzyna / Michal Walczak
Besetzung: 3D / 3H / / 4Statisten / 2Kinder
Übersetzung:
Aus dem Polnischen von Olaf Kühl
Rechte:
Frei zur DEA

Der Medea-Mythos bewegt Autorinnen und Autoren seit mehr als 2500 Jahren. In der Prosa, auf dem Theater und im Film versuchten und versuchen Künstler sich dieser Figur anzunähern. Ihre Darstellungen oszillieren zwischen Monster und Opfer, zwischen Verbrecherin und Heroine. Wer ist Medea? Wie kann man ihre Geschichte heute erzählen? Seine Sichtweise zeigt Medea als Zeitgenossin, deren Tat nicht moralisch aufzuarbeiten ist.

Eine der wesentlichen Änderungen dieser heutigen, polnischen Version gegenüber dem antiken Original ist die Ungültigkeit und Unwirksamkeit des Fatums. Der Schluss ist das Ende eines komplizierten erotischen Spiels, das Medea und Jason sehr bewusst miteinander spielen. Aber komplexe Spiele können leicht aus der Kontrolle geraten …

"Mich interessiert am meisten das Psychogramm einer Mörderin. Ich will Medea weder beurteilen, noch entschuldigen, sondern untersuchen, was im Inneren des Menschen vorgeht, der sich plötzlich in einem dunklen Tunnel befindet oder am Abgrund steht. Was ist der Auslöser, was befähigt uns, die verborgene, ungeahnte Grenze zu überschreiten? Ich glaube, es passiert einfach, man geht Schritt für Schritt in diesen Tunnel hinein und steht von Dunkelheit umgeben, völlig verloren da. Am Ende ist jeder von uns fähig zu töten."
Grzegorz Jarzyna