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Kaiserverlag

Luther

Stück in 25 Bildern
Profitheater Dramatik, Zeitstücke Freilicht
Besetzung: Großes Ensemble
Rechte:
Frei zur DEA

So wie Felix Mitterer uns den großen Luther zeigt, ist er kein abstrakter Reformator der Geschichte. Er ist ein Mensch mit Ängsten, Zweifeln und dem absoluten Glauben an die Richtigkeit seiner Sache.
Sein Kampf wider den Ablasshandel und für die Erneuerung der Moral der christlichen Kirche setzen politische und gesellschaftliche Mechanismen in Gang, die niemand hätte ahnen können.
Historie wird hier lebendig, plausibel und spannend. Luthers Handeln und Denken, sein Schuldigwerden und seine Überzeugungen werden so greifbar wie die politischen Abläufe unserer Tage.


Leseprobe

LUTHER:
Wusstet Ihr, Herr Kardinal, vom Inhalt des Ablassbriefes, wusstet Ihr wirklich davon?
Ihr habt meinen Brief leider nie beantwortet.
KARDINAL CAJETAN:
Du hast hier keine Fragen zu stellen, Martin Luther.
LUTHER: (verzweifelt)
Und zur Belohnung für den Handel tatsächlich Kardinal?
ECK:
Du sollst dein Maul halten, Luther!
(...)
LUTHER:
Ihr müsst mir schon beweisen, dass ich irre.
ECK:
Wir müssen dir überhaupt nichts beweisen, Luther! Das Wort des Papstes gilt! Wer an
einem Wort oder Werk der römischen Kirche zweifelt, ist ein Ketzer!
KARDINAL CAJETAN:
Insbesondere deine 58. These ist Irrlehre! Wie kannst du denn behaupten, der Schatz
der Kirche und die Verdienste Christi seien nicht dasselbe? Weiß du denn nicht, dass
diese Behauptung der päpstlichen Bulle „Unigenitus“ von Clemens VI. zuwiderläuft?
(Nimmt die Bulle.) Hier, hier steht es: „Christi Verdienste sind der Schatz für den Ablass!“
LUTHER:
Das ist keine Bulle, das gehört zu den „Extravagantes“, das sind freischweifende Erlasse
ohne kirchenrechtliche Bedeutung.
ECK:
Der Papst ist unfehlbar!
LUTHER:
Das wäre nun aber wirklich eine Katastrophe, Kollege Eck. Ich halte mich lieber ans
Evangelium.
ECK:
Herr Kardinal! Das reicht doch, um ihn zu verbrennen!