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Kaiserverlag

liebenswerte Issida, Die

oder Isnetboids Rückkehr
Amateurtheater Schwänke Ländliche Lustspiele
Besetzung: 4D / 5H / 1DEK
Typ:
Lustspiel in drei Akten
Anmerkung:
ca. 120 Min

Eva kümmert sich ein bisschen um das alte Fräulein Edda, aber es sollte halt ständig jemand im Haus sein, der auf Edda aufpasst. Sobald Edda nur ein kleines Wehwehchen hat, wird von Eva der Arzt gerufen. Dem vertraut Edda schließlich an: Sie hat einen guten Hausgeist, besser gesagt – eine Geistin, die sie Issida ruft, und die umsorgt Edda schon seit sie denken kann. Aber wie das halt so ist mit Geistern – niemand kann sie sehen.
Bauunternehmer Peter Angerer ist scharf darauf, Edda endlich in ein Heim zu bringen, damit er ihr Haus niederreißen und stattdessen teure Wohnungen errichten kann. Er gibt vor, sich um sie zu sorgen und engagiert eine „Pflegerin“; doch die soll sich so um Edda kümmern, dass sie bald das Zeitliche segnet. Issida bekommt das natürlich mit und ist außer sich, doch sie ist machtlos, weil sie ist doch ein guter Geist und kann niemandem etwas Böses tun. Auch Edda ist voll Sorge, sie ist halt schon alt und wenn sie nicht mehr da ist und ihr Haus verkauft wird, was geschieht dann mit Issida? Deshalb soll ihr der Arzt Günter helfen, der hat einmal in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet, von dort kennt er einen Patienten, Karl Brösel, der von einem bösen Geist verfolgt wird. Sollte das vielleicht stimmen und Karl bildet sich das doch nicht alles ein? Günter kann es einrichten, dass Karl Brösel mit seinem Pfleger vorbeikommt. Vielleicht kann man den Geist und die Geistin irgendwie zusammenbringen.
„Die liebenswerte Issida“ ist eine köstliche Fortsetzung von Rainer Holzbauer´s Erfolgsstück „Der verflixte Isnetboid“. Auch hier knallen Türen, fliegen unvermutet Gläser durch die Luft und unmoralische Schurken kriegen gehörig eins auf die Nase.

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Leseprobe

2. Akt, 17. Szene

Isnetboid schiebt Karl einen Sessel hin und setzt ihn ganz behutsam nieder. Er streichelt Karl zärtlich über den Kopf.

Isnetboid (verlegen zu Issida). Der gehört mir! Mit wem sind Sie da?

Issida deutet auf Edda. Diese kämpft noch immer mit ihrem Hörgerät.

Isnetboid (überrascht): Wirklich? Was hat die denn ausgefressen?

Issida reagiert verschnupft und hochnäsig.

Issida (abfällig): Was denken Sie? Ich bin da, weil sie mich braucht!

Isnetboid: Naja und ich bin da, weil er es braucht. (lacht kurz, Issida sieht ihn dafür strafend an)

18. Szene

Darina kommt mit den Batterien herein und drückt sie Edda in die Hand.

Darina (grob): Bringe ich Strom für Ohrgerät!

Darina verlässt wieder den Raum.
Edda kann die Batterien nicht einlegen.

Karl: Warten Sie, ich helfe Ihnen! (Karl legt die Batterien ins Hörgerät)

Isnetboid holt die Blumen aus dem Mistkübel und hält den zerrupften Blumenstrauß Issida hin.

Isnetboid: Gestatten! Isnetboid! Gestorben 1683! Geist!

Issida (verlegen): Issida! Auch Geist!

Isnetboid: Und?

Issida (verlegen): Auch tot.

Edda: Ach, jetzt höre ich wieder was. Haben Sie Ihren Geist mitgebracht, Herr Brösel?

Karl: Eigentlich dachte ich, er wäre da. Aber nachdem es nicht kalt ist, kann er nicht da sein.

Edda: Wissen Sie, ich habe auch einen Geist oder besser gesagt, eine Geistin. Sie ist auch nicht da. Denn wenn sie da ist, ist es immer schön warm im Raum.

Isnetboid: Ich glaub, wir gleichen uns temperaturmäßig aus. (Issida grinst verlegen)

Edda (verwundert): Wo kommen die Blumen her? Isnetboid lässt erschrocken den Strauß fallen.

Karl duckt sich.

Edda: Was haben Sie?

Karl: Das ist ein Reflex. Immer wenn sich was bewegt, habe ich Angst, dass ich wieder eine Ohrfeige bekomme.

Edda (erschrocken): Ist Ihr Geist so aggressiv!?

Karl: Wenn ich fluche, schlägt er mich!

Issida (entsetzt zu Isnetboid): Wie bitte? Sie schlagen Ihren Kunden?

Isnetboid (verlegen): Nur ein ganz klein wenig. Es ist eher streicheln.

Edda: Zeigen Sie mir das bitte, Herr Brösel?

Karl (ängstlich): Aber das tut mir ja weh!

Edda: Nur ein einziges Mal. Bitte, Bitte.