Zum Inhalt der Seite springen
Kaiserverlag

letzte Cowboy, Der

Solitary Man
Profitheater Dramatik, Zeitstücke Komödie und Boulevard
Besetzung: 2D / 2H / Simultanbühne
Anmerkung:
Inspiration und dramaturgische Begleitung: Thommie Bayer

„Der letzte Cowboy (Solitary Man)“ erzählt die Lebensgeschichte von Joachim Ostenkötter, dessen Tragödie wohl schon damit begann, dass er nicht im Death Valley geboren wurde, sondern in Gütersloh, als Sohn eines Party-Indianers, der sich bereits vor seiner Geburt aus dem Staub gemacht hatte.

Schon als kleiner Junge war Ostenkötter auf einem Kindergeburtstag mit tragischem Verlauf zum Cowboy geworden. Als Jugendlicher reifte er zur Musik von Johnny Cash zum geübten Bourbon-Trinker, später lernte er im Schützenverein schießen, als Fleischerlehrling töten, im Country-Park reiten, ja sogar einige wenngleich eher unglückliche Todesfälle pflasterten seinen Weg! Es half alles nichts – Härte, Coolness und Männlichkeit, die den echten Cowboy zumindest der Legende nach auszeichnen, wollten sich bei ihm einfach nicht einstellen. Ausgerechnet im „Wilden Westen“, wo der freiheitssuchende Joachim mit seiner Internetbekanntschaft Diana endlich glücklich zu werden scheint, kann er dem Dasein nicht mehr standhalten. Beim Showdown „Joachim gegen den Rest der Welt“ zieht er den Kürzeren.


Leseprobe

JOACHIM: Fliegen Sie nach Vegas? Meine Mutter ist dort. Sie ist tot. Ich muss zu ihr. Ich muss sie begraben. Diana, meine Geliebte! Sie hat mich betrogen. Aber ich liebe sie mehr als mein Leben. Es war meine Schuld. Aber ich mache es wieder gut. Ich werde mit ihr auf einer Farm leben. In Blue Diamond. Wir werden Kinder haben. Jungs. Cowboys. Ich werde ihnen alles beibringen, was es dazu braucht. Sie werden die besten Rodeo-Reiter des Landes sein. Amerika wird stolz auf sie sein.
Verbissen, verzweifelt
Nehmen Sie mich mit. Ich bin bewaffnet. Ich bin gewalttätig. Ich habe meine Mutter umgebracht. Vermutlich. Ich bin unberechenbar.
Skandierend
Versuche nicht zu fliehen, sonst habe ich sechs kleine Freunde, die schneller laufen können als Du!



Rezensionen

Uraufführung: 15.5.2016, Ruhrfestspiele Recklinghausen
Koproduktion Ruhrfestspiele Recklinghausen/Theater Gütersloh
Premiere: Theater Gütersloh, 03.09.2016
Regie: Christian Schäfer

Der Moment, wo einen die ganze Traurigkeit der erzählten Geschichte überwältigt, kommt spät, aber mit Macht. … Dieses Stück ist zutiefst ehrlich, geht unter die Haut und macht dennoch sehr viel Spaß.
Eine Theater-Achterbahnfahrt, zugleich erheiternd und nachdenklich stimmend.
Recklinghäuser Zeitung, 23.05.2016