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Kaiserverlag

Lächeln der Weltmeere, Das

Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Besetzung: 3D / 3H / 1DEK / / Mehrfachbesetz.
Rechte:
Frei zur DEA

Die Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“- vor der toskanischen Küste im Januar 2012 ist nach der Titanic eines der größten Schiffsunglücke der modernen Schifffahrt. Zweiunddreißig Tote und eine völlig chaotische Evakuierung des Schiffes sind die traurige Bilanz. Der Kapitän des Schiffes -verhielt sich panisch und völlig unprofessionell – und wurde so zur traurigen Galionsfigur des Ereignisses.
Die Frage der Schuld an dem Unglück wird zu klären sein. Jenseits der juristischen Aufarbeitung des Falles begann jedoch gleichzeitig eine mediale Hexenjagd auf den Kapitän, die -ihresgleichen sucht.
Mit den Mitteln des absurden Theaters und einer musikalischen Sprache erzählt das Stück, eingebettet in die realen Fakten des Unglücks, zum einen von einer Gesellschaft, deren System kurz vor dem Kollaps steht, und zum anderen vom tiefen Fall des Kapitäns.
Der Niedergang eines Menschen, der innerhalb weniger Stunden von einem geachteten Mitglied der Leistungsgesellschaft zu einem Sündenbock und Verbrecher degradiert wird.


Rezensionen

Das Lächeln der Weltmeere
UA von Josef Maria Krasanovsky, Auftragswerk des Theater Melone
„Das großartig inszenierte Stück schreckte nicht vor deftigem Witz zurück, verband unter der Regie von Florian Hackspiel Absurdidät mit Tragik, Komik und Tiefsinn, zeigte die Oberflächlichkeit der Reichen und Schönen – und dann die Katastrophe. Über allem lag eine üppige musikalische Begleitung, von Opernklängen und Walzerseligkeit bis hin zu Erkennungsmelodien des TV-Traumschiffs und der Kino-
Titanic, mit grell-dramatischen Licht- und Geräuscheffekten. Großartige Inszenierung am ungewöhnlichen Ort. Großer Beifall am Allersee!“

Wolfsburger Abendzeitung

Ein Erlebnis. Ungewöhnlich, spannend, unterhaltsam, amüsant, spöttisch, aufklärerisch, politisch. „Das Lächeln der Weltmeere“ ist über die offene Seebühne am Allersee gegangen. Das Publikum klatschte anfänglich zu jeder Szene, doch immer mehr verschlug es ihm die Sprache, was es sah und hörte. Spannung pur, aufgelockert durch satirische Anmerkungen, manchmal clownesk- akrobatische Szenen, dennoch: immer ernsthaft. Dazu trug die Spielweise bei, die Florian Hackspiel wählte: Deklamatorisches Theater, klare Sätze, oft im Staccato wiederholt: wie in der antiken Tragödie, wie im epischen Theater Brechts. Noch dazu minimalistisch. Vier Schauspieler genügten, um Weltgeschehen darzustellen. Die Schauspieler verliehen ihren Rollen auch stereotype Züge, legten sie wie Masken an, die für bestimmte, gesellschaftliche Muster-Figuren gelten. Ernsthafte Charaktere zugleich der Lächerlichkeit preisgegeben.
Pure Gesellschaftskritik, Sätze wie Peitschenhiebe. Florian Hackspiel inszenierte ein beißend kritisches Theater!

Wolfsburger Nachrichten