- Autor:
- Jan Demuth
Leseprobe: “Penthesilea” von Heinrich von Kleist.
Die Schauspieler: ein unmotivierter, zerstrittener Haufen.
Das Regieteam: apathisch und unkreativ.
Die Leseprobe droht ein Desaster zu werden.
Der männliche Schauspieler, der die Penthesilea spielen soll, versagt komplett angesichts der an ihn gestellten (Über)forderungen. Der Regisseur gibt sich dem Destillat hin. Sein Team der Subordination. Die Schauspielerinnen revoltieren und intrigieren.
Soweit alles klar und alltäglich.
Doch dann geschieht das Unglaubliche! In die Körper des Schauspielers und der Kostümbildnerin fahren die Geister von Heinrich von Kleist und Henriette von Vogel. Eine historische, philosophische und philologische Chance tut sich auf. Kleist könnte befragt, die letzten Rätsel gelöst, der Meister selbst verstanden werden.
Aber nichts von alldem. Angesichts der Beschreibungen der geplanten, modernen Regieideen stirbt Kleist einen zweiten peinvolleren Tod …
Eine herrliche, kleine Komödie, mit intelligentem Witz gespickt und süffisant unterhaltsam.
Ideal für Studios und Nachtfoyers.