Kanakenblut

Das Stück erzählt die Geschichte des Yusuf Brenner, der sich einer Gruppe ausländerfeindlicher Jugendlicher angeschlossen hat. Yusuf hasst die Türken und er hasst seinen Namen, deshalb nennt er sich Joe.
Seit der Trennung seiner Eltern lebt er bei seinem Vater. Die Mutter, eine Türkin, ist vor vielen Jahren in die Türkei zurückgekehrt. Vor kurzem sind Vater und Sohn umgezogen. Die jugendliche Gang, der Yusuf angehört, hat Ali und Gül, die Kinder des türkischen Hausmeister-Ehepaars, im Visier. Während Yusufs Vater, er ist Lehrer, eine Demonstration gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit vorbereitet, macht sein Sohn Jagd auf „Kanaken“. Dass er schon mehrere Wochen nicht mehr zur Schule geht, hat der Vater noch nicht bemerkt. Auch von den rechtsradikalen Aktivitäten seines Sohnes hat er keine Ahnung.
Yusufs Gang schlägt zu: Diesmal ist Ali das Opfer. Doch nach wiederholten Attacken gegen ihn sammelt Ali nun seine Freunde zum Gegenschlag.
Als Yusufs, alias Joes ängstlich gehütetes Geheimnis seiner Herkunft durch Ali auffliegt, wird er plötzlich selbst zur Zielscheibe von Spott und Gewalt. Er findet schließlich im Konflikt mit dem Vater und seinen früheren Freunden und durch die Zuneigung des türkischen Mädchens Gül zu seiner wahren Identität.
Ein schnörkelloses, brisantes und kluges Jugendstück wider Rassismus und Gewalt mit einem klaren Blick für die Realität.
UA: Januar 1993 im Theater der Jugend, Wien: Regie: Uwe Dörr.