Zum Inhalt der Seite springen
Kaiserverlag

Experiment in Sachen Liebe

Schrödingers Katze
Amateurtheater Komödie und Boulevard Schwänke
Autor:
Markus Lendl / Ulrike Sölkner
Besetzung: 5D / 5H / 1DEK
Typ:
Komödie
Anmerkung:
ca. 120 Min

Alberta, eine Naturwissenschaftlerin, soll nach Betreiben ihrer Mutter Genovefa endlich heiraten. Zu diesem Zweck werden zu einem Abendessen drei Heiratskandidaten eingeladen: ein klischeeüberladener Franzose, ein bodenständiger, aber tollpatschiger Gemeindearbeiter und der zweisprachig aufgewachsene Fritz/Federico. Um den Richtigen zu finden, setzt Genovefa zusätzlich auf die Esoterikerin Madame Gerda, die für jeden in die Zukunft blickt. Alberta möchte dem Ganzen entrinnen und sucht Beistand bei ihrem Vater Johann und ihrem Nachbarn Siegfried, einem Literaten, der schon lange in Alberta verliebt ist. Natürlich bleibt nichts vor der neugierigen Nachbarin Hertha Gantler verborgen und auch Siegfrieds Zugehfrau Heidi hat persönliche Interessen, die sie um jeden Preis verfolgt.


Leseprobe

5. Szene
Hertha; Alberta und Siegfried gehen auf, Siegfried klopft.

Alberta: Frau Gantler, was bitte machen Sie denn hier?

Siegfried: Frau Gantler fotografiert, Alberta!

Alberta: Aber Siegfried, sie fotografiert ja nicht mich! – (zu sich) Aber sie
dokumentiert meine Experimentieranordnung! Wissenschaftlich gesehen sehr korrekt. Aber: Was ist, wenn sie damit in das System eingegriffen hat und die Wahrscheinlichkeitswelle kollabiert ist? Welcher Zustand liegt dann vor? Lebendig oder tot? – Jetzt habe ich das nächste Problem! – (zu Hertha) Bitte, Frau Gantler, bevor Sie hier noch etwas Dramatisches anrichten, verlassen Sie meine Wohnung, und zwar sofort!

Hertha: Also Frau Alberta, das ist ja wohl eine Frechheit, wie Sie mit mir
sprechen! Ich mache hier doch nur Fotos von Ihrer Wohnung und Sie führen sich auf! Also bitte! Da will man einmal behilflich sein, und dann wird man so angepöbelt!

Siegfried: Bitte Frau Gantler, Sie sind da in der Wohnung von Alberta! Bei Ihnen
zu Hause können Sie fotografieren, so viel Sie wollen, aber hier brauchen Sie die Erlaubnis von der Eigentümerin.

Hertha: Was soll ich denn bei mir zu Hause fotografieren, da kenn ich ja schon
alles! Hat denn gar Frau Alberta etwas zu verbergen oder sogar Leichen im
Keller?

Siegfried: Noch nicht, aber vielleicht bald! Denn ein Sprichwort besagt:
Neugierige Leute sterben bald!

Hertha: Wieso?

Siegfried: Weil sie wissen wollen, wie es im Grab ausschaut!

Hertha: Das ist ja wohl eine bodenlose Frechheit! (zu sich)Aber alles sehr
verdächtig! Da muss ich jetzt gleich Notizen machen! (ab zum Vorzimmer, ruft währenddessen gleich wieder Frau Helga an)

Siegfried: Die lebt auch nach dem Motto: Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts!
Alberta, ich muss dich jetzt aber wieder verlassen, danke für die Stärkung und dein Einfühlungsvermögen. Du verstehst eben ganz genau, wie es mir mit dem Ungewissen, was meine Katze Erwin betrifft, geht! Danke noch einmal und bis bald! (geht ab zum Vorzimmer, klopft)