- Autor:
- Elvis (Kroatien) Bosnjak
- Übersetzung:
- Monika Milosavljevic
- Rechte:
- Frei zur UA
Petra ist Malerin. Sie malt Männerakte und verliert ihr Herz an ihre Modelle. Das allerdings treibt ihren Mann Goran zur Weißglut. So versucht sie, nur aus der Erinnerung zu malen. Als Goran dahinterkommt, dass sie, um dieses Dilemma zu lösen, den gemeinsamen Sohn Vid als Modell benutzt, wird sie vor die Wahl gestellt: ihre Kunst oder die Familie. Petra opfert ihre Familie und widmet sich ganz ihrer Kunst, ohne Rücksicht auf die Wunden, die sie mit dieser Entscheidung schlägt.
Zwanzig Jahre später: Vid ist nun ein erwachsener Mann, Regisseur, und dreht einen schonungslosen Film über seine Familie und die Ereignisse seiner Kindheit. Das Leben und die Kunst seiner Mutter stilisiert er als bloße Dekadenz, als farceartige Bohème. Der Film und die Recherche dafür werden zum Ventil für seine Rachegelüste. Dabei kommt er seiner Homosexualität auf die Spur und der Tatsache, dass das Objekt seiner Begierde niemand Geringeres als der Mann seiner Schwester ist. Stück für Stück verliert er sich in seinem hilflosen Versuch, sein Leben durch die Filmkunst zu retten.
Ein faszinierendes Vexierspiel über Kunst und Freiheit, Selbstverwirklichung und Selbstzerstörung. Tragikomisch zeichnet Elvis Bosnjak das Geschehen dieser hoffnungslos verstrickten Familie.
Nominierung für den Heidelberger Stückemarkt 2008