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Kaiserverlag

Amokläufer Django Wurzer

Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Besetzung: 3D / 5H / Simultanbühne
Rechte:
Frei zur UA

Django Wurzer ist zerrissen, innerlich zerstört, unfähig seine Realität ohne Videokamera, exzessivem Computer Spielen und seinem daraus imaginierten Helden Fireman zu erfahren. Von der Freundin verlassen, in der Arbeit gemobbt und nicht willig seiner Psychologin auf die ewig gleichen Fragen zu antworten, endet Wurzers Sehnsucht nach Harmonie und Geborgenheit in einem Blutbad: Die Selbsterfahrung via Filmkamera wird eine erfolglose Irrfahrt. Und so schießt sich der dem Leben vollkommen Entfremdete den Weg frei.
Aber auch dieser grausame Akt muss aufgenommen werden. Erst nach seinem Tod bekommt Wurzer die Aufmerksamkeit, nach der er sich zu Lebzeiten sehnte: Er wird skurrilerweise als Toter im Leichenschauhaus von der karrieregeilen Journalistin Melanie, in die Wurzer einst verliebt war, interviewt.
Das Stück bietet keine Erklärungsversuche oder gar psychologische Interpretationen des Protagonisten. Vielmehr lässt es diesen Charakter ganz unvermittelt wirken und schafft durch das Zusammenspiel nicht linearer Gesprächssequenzen und clusterartigen Videomontagen ein erschütterndes Szenario.

„Amokläufer Django Wurzer“ wurde 2003 für den Jakob Michael Reinhold Lenz Dramatikerpreis der Stadt Jena nominiert.

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