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Kaiserverlag

Alkestis-Theorem

Profitheater Monologe
Autor:
Izy Kusche
Besetzung: 1D / /

Nach Jahrtausenden findet sich Alkestis in einem geschlossenen Raum wieder, mit einer Schreibmaschine auf einem Tisch und den schrillen Signaltönen eines Systems, das sie auffordert, ihre psychische Verfassung und ihre Geschichte zur Diagnose aufs Papier zu bringen.
Doch Alkestis verweigert sich dem System und produziert wahllose Buchstabenfolgen. Der in ihren Körper und in ihre Psyche eingeschriebene Mythos verdeckt die Realität, aber er schützt sie auch vor der Außenwelt. Langsam beginnt sie, ihre Version der Ereignisse zu erzählen. Die Geschichte ihrer Hilflosigkeit in der Finanzkrise, an der ihr Mann Admetos als Vorstandsvorsitzender einer Großbank eine Mitschuld trägt, die Geschichte ihrer Paralyse in einem geschlossenen Raum, während draußen die Occupy-Bewegung entsteht und Anonymous-Aktivisten Großangriffe planen.
Und die Frage ihres Verbleibs in der Irrenanstalt wird zu einer Vorspiegelung der Machtlosigkeit des Individuums vor der Gesellschaft und zugleich der scheinbaren Machtlosigkeit der Frau gegenüber einem selbstverliebten Männer-Establishment.

Uraufführung am 8.10.2014 im Theater Rampe in Stuttgart in der Regie von Marie Bues