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Kaiserverlag

Zum Meer! Zum Meer!

Theaterstück für Kinder ab 6
Profitheater Kinder- & Jugendstücke
Autor:
Selma Parisi
Besetzung: 2D / 2H / Simultanbühne
Rechte:
Frei zur UA

Zum Meer! Zum Meer! ist ein Theaterstück über eine ungewöhnliche und verrückte Reise zweier Kinder ans Meer. Ein Waisenjunge, der seine Eltern vermisst. Ein wütendes Mädchen, dessen Eltern viel zu beschäftigt sind. Zwei Klassenkameraden, zwei einsame Außenseiter. Sie wollen einfach nur weg.
Zufällig schwänzen sie am selben Tag die Schule und treffen am Bahnhof aufeinander. Bald machen sie sich zusammen auf die Reise zum Meer. Pech bloß, dass sie sich anfangs nicht ausstehen können. Die Motive der Kinder sind sehr unterschiedlich, und der Weg wird zum Ziel.
Um das Ziel nicht aus den Augen zu lassen, scheuen die Kinder keine Gefahr und springen aus rollenden Zügen, steigen als blinde Passagiere in einen Pensionisten-Bus ein, wecken furchterregende Fledermäuse, werden auf Tankstellen gefangen gehalten und retten sich auf Bootsanhänger, um letztlich zum Meer zu gelangen.
Eine Reise voller Abenteuer und Hindernisse, in der die Kinder die Notwendigkeit des Zusammenhalts erleben, die Kraft der Freundschaft entdecken und endlich zu sich selbst finden.

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Leseprobe

4. SZENE

BEN: Ich will etwas finden.
NORA: Etwas finden? Einen verborgenen Schatz? Ein verschollenes Piratenschiff?
BEN: Nein-nein-nein. Etwas, was nicht so leicht zu finden ist.
NORA: Was denn?
Pause. Ben schweigt eisern.
NORA: Komm, jetzt sei doch nicht so geheimnisvoll!
Pause. Ben schweigt weiterhin. Nora will gerade Luft holen, um weiter nachzubohren, als Ben sie unterbricht.
NORA: Also …
BEN: Glück. Ich will Glück finden.
NORA: Glück? Aber Glück kann man nicht finden, entweder man hat es oder man hat es nicht.
BEN: Mein Glück hat sich vor mir versteckt und ich will, ich muss es finden.
NORA: Und wieso glaubst du, dass du es am Meer findest?
BEN: Wo man auch hinschaut, in Werbungen oder im Fernsehen oder in Zeitschriften sehe ich nur lachende und glückliche Menschen am Meer, da habe ich angenommen, dass ich dort am ehesten Glück finde.
NORA: Stimmt. Hast recht. Ich bin auch am glücklichsten, wenn ich am Meer bin.
Dann sind nämlich Ferien und keine Schule.
BEN: Genau! Es scheint immer die Sonne, es ist warm, und ich darf so viel Eis essen wie ich will.
NORA: Und wenn du es findest, das Glück, wie zwingst du es, mit dir mitzukommen?
BEN: So weit habe ich noch nicht nachgedacht.
NORA: Vielleicht kannst du es einfach bitten, mitzukommen.
BEN: Vielleicht. Darüber denke ich nach, wenn ich es finde. Jetzt muss ich aber aufs Klo.