Zugvögel

Lukas, ein braver Schüler aus dem örtlichen Kinderheim und Paulinchen, eine freche Seiltänzerin, die mit ihrer Zirkusfamilie das kleine Dorf besucht, lernen sich am Abend der ersten Zirkusvorstellung kennen.
Als sich Paulinchen bei ihrer Vorführung das Bein bricht, sieht sich die Familie gezwungen, länger als geplant im Dorf zu bleiben. Das erregt vor allem den Unwillen des Direktors des Kinderheims. Er will diese fremden, chaotischen Artistengeschöpfe nicht länger bei sich haben.
Seine Ablehnung treibt nicht nur das kleine Paulinchen zu anarchistischen Höhenflügen, auch Lukas entscheidet sich dazu, der Schule und den Erwachsenen den Rücken zu kehren und sich gemeinsam mit Paulinchen auf eine abenteuerliche Reise in den Wald aufzumachen.
Die Überwindung des Fremdseins und die Akzeptanz der Andersartigkeit sind in diesem turbulenten und humorvollen Stück das Ergebnis, wenn zwei sehr unterschiedliche Kinder voneinander lernen, Freunde werden und sogar die Erwachsenenwelt aus ihren Angeln heben.

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Leseprobe

PAULINCHEN: Was machst du denn da? Normale Besucher dürfen nicht hier her!
LUKAS: Aber der Herr Direktor. D D D Der soll doch nicht wissen, dass ich zum Z Z Z Zirkus bin.
PAULINCHEN: Wieso denn nicht? Unser Zirkus ist doch eine schöne Sache.
LUKAS: D D D Das sieht der Herr Direktor aber ganz anders.
PAULINCHEN: Welcher Direktor denn?
LUKAS: Der vom Kinderheim, wo ich w w w wohne. Da. (zeigt ins Publikum)
PAULINCHEN: Der? Mit den großen Segelohren und der dicken, roten Nase?!
LUKAS: Nein! Der, da. Der m m m mit dem Hund.
PAULINCHEN: Kann der auch irgendwelche Kunststücke?
LUKAS: D D D Der Herr Direktor? Nein, ich glaube nicht.
PAULINCHEN: Wir könnten ihn doch durch den Reifen springen lassen oder Madame Petrova könnte auf ihm reiten?! Das wäre eine tolle Nummer.
LUKAS: Bist du w w w wahnsinnig?!
PAULINCHEN: Sei doch kein Spießer.
LUKAS: Ich bin k k k kein Spießer! Der Herr Direktor hat uns schon vor euch g g g gewarnt, ihr versucht wirklich aus allem Geld zu machen.
PAULINCHEN: Du Warzenknödel. Ich bin Paulinchen, die saaaagenhafte Seiltänzerin. Zehn Meter ist mein Rekord. In schwindeliger Höhe ein dreifacher Salto Mortadello. Das ist ganz große Kunst. Geld verdienen ist Nebensache. Wir sind Artisten!

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