- Autor:
- Zyta Rudzka
- Übersetzung:
- Aus dem Polnischen: Andreas Volk
- Rechte:
- frei zur DEA
David Zucker führt mit seiner Schwester Mira das hundertjährige Familien- und Traditionsunternehmen für Damen-BHs aller Art.
Doch die Zeiten haben sich geändert, und es strömt zu Hauf chinesischer Billigimport auf die Wühltische des postkommunistischen Staates. So arbeitet Mira an der Abwehr dieser wirtschaftlichen Entwicklung, indem sie Tag für Tag die Billigware mit einer Nagelschere beschädigt -bis zu dem Moment, in dem sie erwischt wird.
Das Büstenhalter-Atelier wird zum Sammelbecken der gescheiterten Existenzen. Sie leben davon, Altmetall zu sammeln oder als Sehbehinderte Fahrgäste zu begleiten, damit diese von der Ermäßigung profitieren. Doch hier entstehen auch neue Ideen, und letztendlich wird aus dem maroden Unternehmen ein lukratives Museum für kommunistischen Nostalgiekitsch.
Wenn schon Gott und Marx tot sind, heißt das noch lange nicht, dass man auf dem Müll der Geschichte landet.
Die Übersetzung des Stückes erschien im Buch: „anfangen zu erzählen. Neues Polnisches Theater. Eine Auswahl. Mit einem Essay von Małgorzata Sugiera(übersetzt von Liliana Niesielska). Herausgegeben, gedruckt auf Initiative und mitfinanziert aus Mitteln des Polnischen Instituts Wien im KLAK Verlag 2015.“