Wie man wird, was man ist

Lina, die junge Frau von Adolf Loos, zieht hier eine amüsante und doch auch nachdenkliche Bilanz ihrer Ehe und ihres Lebens. Sie erinnert sich des Schönen und des weniger Schönen, das Gute und das weniger Gute kommt zur Sprache. So entwickelt sich auf ehrliche und liebenswerte Weise das Lebensbild eines frühen Emanzipationsversuchs.

Das Stück spiegelt Szenen der kurzen Ehe von Lina mit Adolf Loos wider, dem Wiener Architekten, der vor allem durch sein Haus auf dem Michaelerplatz berühmt geworden ist. Er versuchte seine Frau zu formen und zu bilden. Die selbstbewusste Lina begann, sich von dem dominanten Mann abzunabeln und sich nach der Scheidung als schreibende Schauspielerin von der konventionellen Rolle der Frau um die Jahrhundertwende zu lösen.

Das autobiographische Stück hat Lina Loos 1919 geschrieben, aber zu ihren Lebzeiten unter Verschluss gehalten. 1950 wurde es in ihrem Nachlass aufgefunden.