- Autor:
- Silke Sämann
- Rechte:
- Frei zur UA
In einer abgewrackten Fabrikhalle hausen drei junge Menschen. Ihr Leben ist geprägt von einer strikten Hierarchie. Der Neuzugang Ilka muss erst angepasst und subordiniert werden.
Sie sprechen von Aktionen, die gemacht werden müssen. Doch alles bleibt dubios.
Wer ist diese Gruppe und was will sie? Hängt sie religiösen Extremen an, ist sie politisch motiviert, ist es eine Weltverbesserungssekte, sind es nur harmlose Spinner einer Esoterikgruppe oder die Freigänger einer psychiatrischen Abteilung?
Vager Gefühlsaktionismus und die Überzeugung der eigenen Berechtigung zur Handlung, die innere Stimme, die schon längst manipuliert wurde, erzeugen ein explosives Gemisch, das nicht mehr kontrollierbar wird.
Als der junge Mann der Gruppe eines Tages von einer „Aktion“ zurückkehrt, wird sehr schnell die brutale Tragweite und gleichzeitige Banalität des gesamten Projektes erschreckend offenbar.
Die Absonderung von Menschen aus der Gesellschaft zeigt immer auch kulturelle Brüche an. Diese Gruppierungen, ganz gleich welcher Couleur, bilden ein Auffangbecken für das Unbehagen in unserer Kultur.
Es geht in diesem Stück weniger um die Zugehörigkeit zur einen oder anderen Religion oder politischen Gruppierung, als um ein weitläufiges Kultmilieu, in dem sich potenzielle Adepten und charismatische Persönlichkeiten begegnen. Hier ist es nur noch eine Frage der Zeit, mit welchen Mitteln sie sich Gehör verschaffen.
Eine beunruhigende Metapher für unsere angespannte gesellschaftliche Situation.