- Autor:
- Tena Stivicic
- Übersetzung:
- aus derm Englischen: Karen Witthuhn
- Rechte:
- Frei zur dtspr.EA
Krieg, Flucht, ein fremdes Land. Oder: Erfolgreich, verheiratet und dennoch entwurzelt. Heimatlosigkeit hat viele Facetten: Sera, die ihren Mann nicht finden kann, weil sie eine falsche Telefonnummer hat. Anton, der Fenster putzt, um sich über Wasser zu halten. Lara, die putzt und kellnert, um sich ein „Zuhause“ zu schaffen. Fremde in einem Land, das ihre neue Heimat werden soll. Unsichtbar in einem fremden Land.
Auf der anderen Seite Gerry, der das Leben leicht nimmt. Geld, Menschen, Orte, Frauen, Spaß! Und Topmanager Felix: Ausgebrannt, beziehungsmüde, unglücklich. Heimatlos im eigenen Land und im eigenen Leben. Was tun? Vielleicht einfach mal mit Gerry unerwartet abbiegen. In eine Gasse. Wo man noch nie gewesen ist. Das Fremde erleben. Oder besser: Die Fremden erleben. Plötzlich wird Unsichtbares sichtbar, aus Spaß wird Gewalt.
Am Morgen danach steht Lara vor seiner Haustür. Und Felix vor dem Scherbenhaufen seiner fragil gewordenen Existenz. Irgendwie ist alles aus dem Ruder gelaufen. Plötzlich ist Anton dagelegen und hat sich nicht mehr bewegt. Das Zusammenprallen zweier so unterschiedlicher Leben erfordert nun zwangsläufig ein Bekenntnis zu Verantwortung und Ehrlichkeit. Felix muss sich entscheiden…
Entwurzelung, Migration, Identitätslosigkeit, das Aufeinandertreffen von Kulturen, die Suche nach Heimat und das Auflösen fixer, sicher geglaubter Existenzen bestimmen den Handlungsverlauf in einem eindrucksvollen Stück, das unaufhaltsam auf den Kollaps zusteuert.
Eine großartige Parabel auf eine heutige europäische Gesellschaft und deren Ängste, Sehnsüchte und Neurosen.