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Kaiserverlag

ungarische Medea, Die

Profitheater Dramatik, Zeitstücke Baltikum bis Balkan
Besetzung: 1D / 1H / 1DEK
Originaltitel:
Magyar Médea
Typ:
Drama in drei Akten

[Uebersetzung]Deutsch von Georg Kövary
Medea ist von ihrem Mann András Jászó wegen einer jüngeren Frau, Tochter eines hohen Funktionärs, verlassen worden und bereits rechtskräftig geschieden. Nun ertränkt sie ihren Schmerz in hochprozentigem Alkohol und räsoniert über ihre 24jährige Ehe mit András, den sie sich herbeifantasiert, um vor dieser Fiktion des einstig Geliebten die in die Brüche gegangene Beziehung zu reflektieren.
Geister- und traumhaft begleiten die Chorstimmen der antiken "Medea" von Euripides die Klagen, die Hasstiraden, die klar analysierten Verhaltensweisen zwischen Mann und Frau sowie den Liebesschmerz dieser ungarischen Frau und Mutter, die András, den ehemaligen Traktorfahrer, heiratete und ihn zu einer wissenschaftlichen Karriere animierte.
Medea begeht keinen Rachemord an der Rivalin, und sie tötet auch nicht ihren Sohn, der bei einem Verkehrsunfall stirbt. Sie ist eine moderne Frau, und doch durchlebt sie Gefühle, die über die Zeiten und Kulturen unverändert geblieben sind. Ihre derb-verzweifelte Umgangssprache und der klassische Text betonen den Gegensatz und gleichzeitig die Untrennbarkeit der Vergangenheit und der Gegenwart, des Guten und des Bösen, des Mannes und der Frau.