- Autor:
- Nikola Jaritz-Rudle
- Rechte:
- Frei zur UA
- Typ:
- Komödie
Marie und Martin haben eine völlig heruntergekommene Wohnung von einer verstorbenen, unbekannten Tante geerbt. Diese wollen sie nun so schnell wie möglich wieder verkaufen. Und das aus sehr gutem Grund: überall Schimmel, veraltetes und kaputtes Inventar, Ratten und nervige Nachbarn in provinziellem Umfeld.
Claire und Ben interessieren sich als mögliche Käufer für die skurrile Immobilie. Marie und Martin täuschen vor, immer schon dort gewohnt zu haben und erfinden neue Identitäten, um die Chancen für den Verkauf zu erhöhen. Das kann in einer sich selbst zersetzenden Wohnung nur schiefgehen.
Den beiden Paaren kommen zu allem Überfluss auch noch ein paar erotische Irritationen in den Weg.
Die Wohnung scheint aber auch noch ein Geheimnis zu bergen: den versteckten Schatz aus einem nie aufgeklärten Raubüberfall. Das würde so einiges an dem sonderbaren Verhalten aller Beteiligten erklären. Wer wird die Wohnung bekommen?
Leseprobe
Marie: Kein Wort von meiner Tante. Dieser Tante. Von überhaupt keinen Tanten!
Das ist unsere Wohnung.
Martin: Ja, seit letzter Woche.
Marie: Nein, seit Jahren. Wir leben hier, verstanden!?
Martin: Das glaubt uns kein Mensch.
Marie: Wieso nicht?
Martin: Schau dich um …
Marie: Aber die Tante hat hier schließlich auch gelebt.
Martin: Und schließlich ist sie gestorben.
Marie: Und bevor uns das passiert, wollen wir sie verkaufen.
Martin: Das sagen wir ihnen?
Marie: Nein, wir sagen ihnen... keine Ahnung... deine Mutter ist krank und deswegen müssen wir in ihre Nähe ziehen. Das klingt rührend.
Martin: Okay, und wo lebt meine Mutter?
Marie: Bei uns Zuhause.
Martin: Also hier?
Marie: Nein, in unserem echten Zuhause.
Martin: Und wir haben diese Wohnung vor Jahren … geerbt?
Marie: Gekauft.
Martin: Und seit dem hier gelebt?
Marie: Ja.
Martin: Und was gemacht?
Marie: Was man halt so macht, duschen, Zähne putzen, kochen...
Martin: Nein, ich meine hier, in dieser ... Stadt?
Marie: Keine Ahnung. Sagen wir du ... arbeitest von Zuhause aus und machst ... Netzwerktechnik und ich ... bin ...
Martin: Frisörin?
Marie: Nein. Ähm ich ... bin Übersetzerin.
Martin: Herrlich. Wir sitzen also seit Jahren den ganzen Tag in unserer dunklen, stinkenden Wohnung, die wir uns von unseren mühsam ersparten 120000€ gekauft haben, vor unseren Computern, die aber gerade beide in Reparatur sind, und da jetzt leider meine Mutter erkrankt ist, müssen wir schweren Herzens unser geliebtes Eigenheim aufgeben. Am Besten an ein sympathisches Paar mit Bastlerqualitäten.
Marie: Bingo Liebling. Das Briefing ist beendet.