Traum eines lächerlichen Menschen, Der

"Man nennt mich einen Psychologen. Das ist nicht richtig. Ich bin nur ein Realist im höheren Sinne, das heißt: ich zeige alle Tiefen der Menschenseele."
Diese Tiefen der Menschenseele lotet Dostojewskij in seiner 1877 entstanden Erzählung mit psychologischer Eindringlichkeit aus. Sein "lächerlicher Mensch" erfährt in einem Traum ein postmortales Glück auf einem erdengleichen Planeten, dessen Bewohner in einem goldenen Zeitalter leben. Der "lächerliche Mensch" wird es sein, der ihnen den Keim der Lüge, des "sündigen" Begehrens in die Herzen pflanzt. Das Paradies wird abermals zur Hölle. Aus diesem Alptraum erwacht der "lächerliche Mensch" jedoch geläutert und im vollen Bewußtsein der Zwiespältigkeit des menschlichen Seins, bereit, Gutes zu tun.
In der Dramatisierung von Christoph Frühwirth entsteht daraus ein herausfordernder und hellsichtiger Monolog.