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Kaiserverlag

Soliman

Amateurtheater Schauspiel
Autor:
Ludwig Fels
Besetzung: 1D / 8H / / Stat / Sim
Rechte:
Rechte nur für Amateurtheater in Österreich, Südtirol

Wien im Winter des Jahres 1796. Der Afrikaner Angelo Soliman, Günstling Kaiser Franz II., ist das exotische Prunkstück einer sich aufgeklärt gebenden Gesellschaft. Die Gunst des Kaisers hat ihm eine ungewöhnliche bürgerliche Karriere und sogar die Ehe mit einer Weißen ermöglicht. Doch Soliman bewegt sich auf dünnem Eis. "Mohr, Mohr, Mohr / hast du ein schwarzes Ohr / einen dicken Bauch / schmutzig ist der auch", rufen die Kinder in den Gassen des winterlichen Wiens dem Schwarzen nach. Auch die Höflinge sehen in ihm, wenn sie die Fassade ihrer Wohlanständigkeit fallen lassen, nur ein dreckiges Tier.
Fels zeigt in "Soliman" eine Gesellschaft, deren erotische Fantasien zwar durch die faszinierende Fremdheit des Schwarzen erregt werden, die aber alles Fremde letztlich hasst. So führt der Aufsteig Angelo Solimans am Ende in das kaiserliche Naturalienkabinett. Nach der hautschonenden Ermordung wird er ausgestopft und zur ethnologischen Zierde Wiens.