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Kaiserverlag

So ein Zoo

Profitheater Kinder- & Jugendstücke
Autor:
Martin Ohrt
Besetzung: 4 Darsteller
Rechte:
Frei zur UA
Anmerkung:
ab 4

Die Tiere im Zoo sind aufgebracht. Sie leiden Hunger, weil sie immer weniger Futter bekommen. Sie schleichen nachts zur Vorratskammer, um den ärgsten Hunger zu stillen. Doch dort sind die Futtersäcke fast leer.
Paula, die Pinguindame, möchte ohnehin abnehmen, damit sie endlich so leicht wird, dass sie fliegen kann, wie es sich für einen richtigen Vogel gehört. Doch Leonardo, der stolze Löwe, und Antonia, die Affendame, die die anderen manchmal mit ihrer Klugheit nervt, wollen sich mit der Situation nicht abfinden und stellen den Zoodirektor zur Rede.
Der geizige Zoodirektor behauptet, es wäre nicht genug Geld da, um ausreichend Futter zu kaufen. Es komme immer weniger Publikum, denn wer interessiere sich heutzutage noch für einen Zoo, wo man alle Tiere, die es gibt, im Fernsehen oder im Internet sehen könne. Leonardo glaubt ihm, denn er ist, im Gegensatz zu den anderen Tieren, im Zoo geboren und wurde vom Zoodirektor mit dem Fläschchen großgezogen.
Doch Antonia und Paula lassen nicht locker und wollen der Sache nachgehen. Die Tiere organisieren sich wie eine Detektivbande und ertappen den Zoodirektor dabei, wie er Säcke voller Geld heimlich beiseiteschafft. Und sie haben schließlich einen Plan, wie sie ihn in eine Falle locken werden.
Ein Stück über Geiz und Gier, und dass man mehr dagegen erreichen kann, wenn man zusammenhält.


Leseprobe

1. SZENE

PAULA: Du denkst wirklich immer nur ans Fressen.
ANTONIA: Hast du denn gar keinen Hunger? Einen einzigen verschrumpelten Apfel hat es heute zum Abendessen gegeben. Und angefault war der obendrein. Wie soll man davon satt werden?
LEONARDO: Und schon wieder diese erbärmlichen Hühnerkeulen. Von Hühnern, die bestimmt vor lauter Hunger tot umgefallen sind.
PAULA: Dann hat dich eines von diesen Hühnern vielleicht mit seinem Hunger angesteckt.
ANTONIA: Hunger ist doch keine Krankheit. Und auch nicht ansteckend.
LEONARDO: Aber dann dürfte ich auch nicht hungrig sein.
ANTONIA: Auf jeden Fall müssen wir etwas dagegen tun.
PAULA: Aber es ist mitten in der Nacht.
ANTONIA: Da sind wir wenigstens ungestört.
LEONARDO: Und was hilft uns das?
PAULA: Eigentlich bin ich schrecklich müde. Und wenn man schläft, vergeht auch der größte Hunger.
ANTONIA: Man muss sich nur zu helfen wissen.
PAULA: Träumen ist die beste Medizin. Gegen alles.
LEONARDO: Wie oft hab ich schon von ganzen Hühnerherden geträumt. Aber nachts laufen hier keine Hühner herum. Nicht einmal bei Tag.
ANTONIA: Wer redet denn von Hühnern.
LEONARDO: Große fette Gänsekeulen sind mir ohnehin am liebsten. Aber die hat es schon lange nicht gegeben.
ANTONIA: Werden wir gleich sehen, wenn wir erst mal in der Vorratskammer sind.
LEONARDO: Hast du denn einen Schlüssel?
ANTONIA: Wer intelligent ist, kommt überall hinein.