- Autor:
- Oskar Zemme
- Typ:
- in 8 Bildern
Das Stück spielt zur Zeit der Gegenreformation, im Jahr 1626, dem „oberösterreichischen Bauernkriegsjahr“. Steyr befindet sich in der Gewalt evangelischer Aufständischer. Auf dem Platz am Brunnen ist ein desertierter Bauernsoldat an einen Pfahl gebunden. Ein junges Mädchen gibt ihm Wasser zu trinken. Man erwischt sie und es stellt sich heraus, dass sie eine Katholikin und die Tochter Jakob Zettls, des Ratsherren von Steyr, ist. Mittels Daumenschrauben will man den Aufenthaltsort ihres Vaters aus ihr herauspressen. Zettl ist in Besitz des Salva Guardia, einer Plakette, die ihn vor den Anfechtungen der kaiserlichen Soldaten schützt – und ihn in den Augen der Lutheraner höchst verdächtig macht. Er stellt sich schließlich, will aber seine Glaubensbrüder nicht verraten. Rosi opfert sich, um dem Vater den Verrat zu ersparen. Sie soll von acht Männern geschändet werden – so wie es auch der Tochter Neumüllers, des Hauptmanns der Bauern, passiert ist. Die Würfel fallen: Als erster soll Anderl, der Gefangene, über sie herfallen. Doch die beiden haben sich ineinander verliebt. Rosi schläft freiwillig mit ihm. Steyr wird von den kaiserlichen Soldaten zurückerobert. Zettl kann seiner Tochter nicht verzeihen, dass sie ihre Jungfräulichkeit aus Liebe hingegeben hat – als Opfer wäre sie ihm lieber gewesen. Rosi und Anderl wandern zusammen aus.
Das Schauspiel ist – so der Autor – „eine skurrile Nachzeichnung der damaligen Ereignisse und der Stimmung in der Zeit der Gegenreformation“. Die Mechanismen der Glaubenskriege sind bis heute dieselben geblieben. Oskar Zemme beschreibt dies in einer sehr authentischen ländlichen Sprache, welche komische und tragische Momente mit der gleichen Kraft vergegenwärtigt. Eine Vielzahl witziger, gesellschaftskritischer Andeutungen sind nach wie vor aktuell. Das Stück ist u. a. für die Aufführung an einer Freiluftbühne ideal.