Pyramiden von Hartheim, Die

"Die Pyramiden von Hartheim" konfrontieren mit der dunklen Vergangenheit des Schlosses Hartheim bei Linz, wo im Zuge der NS-Euthanasie zehntausende Menschen vergast wurden. In dramatische Szenen, Litaneien, Zitate aus NS-Akten und Prozessprotokolle mischen sich Tonbandaufzeichnungen, Trauermelodien, NS-Lieder und zynische Sprechgesänge. Es ist die Geschichte der Vernichtung "minderwertigen" Lebens während des Nationalsozialismus. Die Asche der vergasten und verbrannten Opfer wurde mit Lkws zur Donau gefahren und dort in den Fluss geschüttet. Auf dem Weg von der Stätte der Vernichtung bis zur Donau lagen Knochenreste der Ermordeten. Die Bewohner der anliegenden Orte türmten die gefundenen Knochen am Wegrand zu kleinen Pyramiden auf, um den Vernichtungsstrategen zu zeigen, dass sie wissen, was in ihrer unmittelbaren Umgebung geschieht. Daraufhin wurden die Transporte eingestellt.
Der Prosaband "Die Pyramiden von Hartheim" ist in der Edition Geschichte der Heimat, Grünbach 1997, erhältlich.