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Kaiserverlag

Pornotopia − Liebe. Leere. Leib

Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Autor:
Astrid Ebner
Besetzung: 2D / 4H / / Stat / Simultanbühne
Rechte:
Frei zur UA

Porno ist allgegenwärtig.
Jede Sekunde werden weltweit 30 000 Sex-Clips im Web abgespielt. Porno-Konsum bildet 35% des gesamten Internettraffics. Etwa acht Prozent aller Frauen und 70% aller Männer konsumieren hierzulande regelmäßig Pornos, ein Drittel sogar täglich.
Was aber macht (Internet-)Porno mit unseren Fantasien, inwiefern verändert er sie, bringt sie hervor, dient als Kanal, ihnen freien Lauf zu lassen, als große Ersatzhandlung, Parallel- und Fluchtwelt? Diesen Fragen geht das Stück auf den Grund, indem das Internet zur Realität wird und vice versa; ein großes Meta-Spiel beginnt.
Anna hat erfahren, dass ihr Mann Daniel pornosüchtig ist − ein Weltbild bricht ein. Daniel jedoch muss sich spüren und wieder zu sich kommen, nachdem die Arbeit in der Klinik ihn abzutöten scheint.
Susanne ist irritiert über ihre Vorliebe zu gewalthaltigem Hardcore-Porn, während ihr Mann Peter, von der Entdeckung der Vorlieben seiner Frau entsetzt, dem Männerleistungsdruck verfällt und sich ins Fitnessstudio stürzt.
Der handzahme Hannes, der nur im Porno seinen unterdrückten Impulsen nachgeben kann, muss erkennen, zu welch gewalttätigen Fantasien der sich stets steigernde Pornokonsum ihn getrieben hat; und Karl treibt sein Selbsthass in die Sucht und von dort direkt ins Leere. Die Extreme sind jedoch bald überspannt, bis schließlich nichts mehr hilft, kein Porno mehr erregt.
Zu guter Letzt wartet der virtuelle Superstimulus, ein Porno-Bulimie-Hirnfeuerwerk, nach dem alles Fressen im Kotzen endet − und in der Leere danach.