- Autor:
- Heinz R. Unger
- Originaltitel:
- La Papessa
- Rechte:
- Frei zur UA
- Musik:
- Jean-François de Guise
- Typ:
- Oper
- Anmerkung:
- 2 Stunden exklusive Pause
Besetzung des Orchesters
Große Flöte, Oboe, Englisch Horn in F, Fagott
2 Trompeten in B, 2 Hörner in F, 2 Posaunen, Tuba
Kleine Trommel, Große Trommel, Tom-Tom, Vibraphon, Kastagnetten, Schellenring, Tamburin, Marimba, Becken, Becken (aufgehängt)
registrierbare Orgel, Flügel (Offen)
Streicher
Besetzung der Sänger Soli
Johanna – Sopran
Kardinal – Bariton
Florus – Tenor
Klara – Alt
Izach Ben Jazech, Siegelglanz -Baßbariton
Bettler, Herzog – Bariton
Bruder Koch, Principessa – Sopran
Bruder Vorkoster – Tenor
Chor
Mönche, Volk
Zur Handlung
Die Annalen und Chroniken des Vatikans, angefangen bei Petrus und Linus bis Johannes Paul II., schweigen beharrlich über ihre sagenumwobene Existenz. Die Päpstin: Hat es sie wirklich gegeben, oder war sie lediglich das angstvolle Produkt katholisch-männerbündlerischer Phantasien vom Eindringen des Weiblichen in eine maskulin dogmatisierte Welt? Nach einer erst im 13. Jahrhundert belegten Sage soll Johanna, ein Mädchen aus Mainz, zwischen den Regierungszeiten von Leo IV. und Benedikt III. im 9. Jahrhundert oder um 1100 als Johannes Angelicus den päpstlichen Stuhl innegehabt haben, dann aber durch die Geburt eines Kindes während einer Prozession entlarvt worden sein. Der junge Komponist Jean Francois de Guise und der Schriftsteller Heinz R. Unger haben aus dieser legendären Kolportage im Bannkreis des Heiligen Stuhls, die u.a. bereits Jean Genet zu seinem Einakter "Elle" inspiriert haben mag, eine moderne Oper geschaffen, die auf der Basis der spärlichen Überlieferung eine historische und gleichzeitig aktuelle Geschichte erzählt. Es ist dies eine packende Geschichte über Inquisition, Dogmatismus, politische Intrige und die Zerstörung einer Frau und ihrer Weiblichkeit in einem männlich dominierten Umfeld. Von diesem Paradigma über Glaube, Macht und Kirche ist es nicht weit zu einer heutigen Kirchendiskussion.
Zur Musik
Jean Francois de Guise hat für dieses spannungsreich Libretto von Heinz R. Unger in eine Oper verwandelt, die zwischen tradierter Kirchenmusik und der Unruhe der Moderne angesiedelt ist. Seine Komposition gepaart mit den Texten Heinz R. Ungers machen gerade diese Oper zu einem sinnlichen Erlebnis, die ein konservatives Opernpublikum genauso anspricht, wie eine Zuhörerschaft für Neue Musik.