- Autor:
- Marc Pommerening
Hoffnungsvoll endet die Trilogie mit der Einrichtung einer ordentlichen Gerichtsbarkeit durch Athene und dem Ausblick auf demokratische Ordnung.
Grauenhaft aber, was allem vorangegangen ist: Während Agamemnon, der König von Argos, vor Troja kämpft, hat sich seine Gattin Klytaimnestra mit dessen Cousin Aigisth eingelassen. Sie meuchelt den zurückgekehrten Feldherrn, weil er die gemeinsame Tochter Iphigenie um günstiger Winde willen seinerzeit auf der Seefahrt geopfert hat. Auch Kassandra, Agamemnons Kriegsbeute, muss mit dran glauben. Dann aber erscheint Orest, der Königsohn, rächt auf Befehl des Gottes Apollon seinen Vater, tötet die Mutter und ihren Geliebten.
Marc Pommerenings Neufassung der ORESTIE entstand aus Verdruss über die bestehenden Übersetzungen und ist ein Versuch, die griechischen Verse eben nicht in Prosa aufzulösen, sondern sie in geläufigere deutsche Metren zu übertragen und so die extreme Verdichtung des Originals ins Deutsche zu schmuggeln. Ihm lag daran, die angebliche monolithische Erhabenheit der Orestie aufzubrechen, die „Suspense“ des Reißers zu betonen und am nur scheinbar strahlenden Sieg der Vernunft das Prekäre herauszuarbeiten.