Morbus Adolf

Am 11. Januar 2000 begann der Prozess des britischen Rechtsradikalen David Irving gegen die jüdische US-Autorin Deborah Lipstadt vor dem Royal High Court in London.
Der Gaskammernleugner Irving klagte die Wissenschaftlerin Lipstadt auf Rufschädigung, Beeinträchtigung der internationalen Reputation und Einschränkung der Erwerbstätigkeit. Deborah Lipstadt hatte dessen „wissenschaftliche“ Thesen, die das unvergleichliche Vernichtungspotential von Gaskammern im Dritten Reich als absurd belegen sollten, widerlegt.
In diesem Prozess werden auf erschreckende Weise all jene zynischen und grausamen Beweisführungen für die Nichtexistenz von Gaskammern verbalisiert und überzeugend ad absurdum geführt.
Hans Ungar gelingt eine psychologisch meisterhaft gezeichnete Auseinandersetzung, deren Argumentationen polarisieren und emotionalisieren.
Ein bedrückender und letztendlich provokanter Weg der Wahrheitsfindung gerade in Tagen der kulminierenden Auseinandersetzung im Nahen Osten.