"Mondwelt" ist ein eindringliches, bilderstarkes Stück über die Dichterin Christine Lavant. Hier wird eine Künstlerin vom rustikalen Klischeebild des "Muatterls" befreit, ohne dramatisierte Biographie zu sein. Christine Lavant war eine exzentrische, starke Frau, die, obgleich sie aufgrund ihrer Krankheiten und Schmerzen unermeßlich gelitten hat, auch erfüllte Lust und Lebensfreude erlebte.
Ihre intensive Liebesbeziehung zum Maler Werner Berg und die Freundschaft zu Otto Scrinzi, der sie als Arzt und Psychiater durch ihre seelischen Krisen und Abgründe begleitet hat, bilden eine außergewöhnliche Konstellation und ein hochambivalentes Spannungsverhältnis.
In dieser künstlerischen und menschlichen Ausnahmeerscheinung bewegt sich die rätselhafte und schillernde Figur der Christine Lavant zwischen dem verfemten, als entartet beschimpften Künstler Berg und dem ehemaligen Sturmführer Scrinzi: ein exemplarisches Frauen-Künstlerleben und gleichzeitig ein modernes und poetisches Modell für den Zusammenhang von Geschlecht, Politik und Kunst.
Besetzung: 1D / 2H / 7DEK