- Autor:
- Gernot Plass
- Rechte:
- frei zur DEA
- Bearbeitung:
- Sehr frei nach Friedrich Schiller
Elisabeth I. von England fürchtet um ihre Legitimität und deshalb auch um ihren Thron. Sie hält ihre schottische Kusine Maria Stuart auf Fotheringhay gefangen.
In fetzigen Dialogen werden die letzten Tage von Maria Stuart gezeichnet. Verzweifelte Versuche von ihr selbst und der ihr ergebenen Männer treiben sie nur noch tiefer in die Malaise und schließlich aufs Schafott.
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3. Akt, 3. Szene
LEICESTER- Königin! Du bist in -
ELISABETH- Ja?
LEICESTER- In Fotheringhay!
ELISABETH- Na und?
LEICESTER- Und das ist die – du weißt.
ELISABETH- Wer war das?
LEICESTER- Bitte?
ELISABETH- Wer hat mir das zugemutet? Leicester!
(Pause alle verlegen)
TALBOT- Königin hier steht -
ELISABETH- Zu stolz.
TALBOT- Was?
ELISABETH- Stolz. Nicht tiefgebeugt, nicht auf den Knien!
MARIA- (zu sich) Mein Gott.
ELISABETH- Mir wurde hier ein Unterwerfungsakt versprochen.
TALBOT- Königin –
MARIA- Aus diesen Zügen spricht kein Herz.
ELISABETH- Wer glaubt die Lady denn zu sein?
MARIA- Der Himmel hat entschieden Schwester.
ELISABETH- Was?
MARIA- Entschieden!
ELISABETH- Ja?
MARIA- FÜR DICH! (fällt auf die Knie) Für dich. Du triumphierst.
ELISABETH- (zu Leicester) Das hat gedauert.
MARIA- Hier. Ich kni-e, liege vor Dir auf den Boden.
ELISABETH- Gut so.
MARIA- Kost´ es aus, von mir aus!
Und genieße den totalen Sieg.
Doch, Schwester, habe jetzt die Größe auch,
die deinem Rang gebührt und ehre darin
dein Geschick, indem du mir die Hand reichst
und mich aufhebst.
ELISABETH- Nein. Der Platz ist angemessen, Lady.
MARIA- Bitte?
ELISABETH- Und ich preise unsern allmächtigen Gott,
der umgekehrt es nicht gewollt hat. Hörst Du!
N i c h t g e w o l l t !!!