Zum Inhalt der Seite springen
Kaiserverlag

Jihad Jane

Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Besetzung: 2D / 3H / / 1Simltanbühne
Rechte:
Frei zur UA

Ahmed sitzt richtig in der Klemme. Im Ganzkörpergips liegt er bewegungsunfähig im Krankenhaus und die vermeintliche Krankenschwester Diamond ist eine Agentin, die ihm die Todesspritze verabreichen soll.
Doch eigentlich ist alles ganz anders, und wir erfahren nun die Geschichte hinter der Geschichte. Sie handelt von arbeitslosen, schwangeren Schauspielerinnen, erfolglosen Journalistinnen, einem heruntergekommenen Restaurant und einem Sprengstoffgürtel. Wer war die mysteriöse Jihad Jane wirklich, wer ist der Mann, der Osama bin Laden tötete und welche Bombe flog am Schluss allen um die Ohren?
Eine turbulente, verwirrende und ausgeklügelt-unterhaltsame Agentenstory voller Rollenspiele und Adrenalin.


Leseprobe

1. SZENE

DIAMOND: Keine Sorge, ich habe nicht die Absicht, Sie zu erschießen.
AHMED: Und ob Sie die Absicht haben.
DIAMOND: Hab ich nicht.
AHMED: Weshalb sind Sie denn sonst hier?
DIAMOND: Ähm ...
Sie hält zur Erklärung die Spritze hoch.
AHMED: Fuck. Ich bin noch nicht bereit, zu sterben.
DIAMOND: Glauben Sie mir, ich bin noch nie auf jemanden getroffen, der das war.
AHMED: Ich bin Ihnen wehrlos ausgeliefert, das ist nicht fair.
DIAMOND: Wann war das Leben jemals fair?
AHMED: Ich mag nicht in einem Ganzkörpergips ermordet werden.
DIAMOND: Wer will das schon?
AHMED: Das können die nicht tun. Ich hab zehn Jahre lang für den Verein gearbeitet.
DIAMOND: Ist das etwa meine Schuld?
AHMED: Ich mag so nicht abkratzen. Wenn, dann hab ich einen anständigeren Tod verdient. Ich bin amerikanischer Staatsbürger und Patriot. Ich liebe mein Land.
DIAMOND: Da sind wir schon zwei.
AHMED: Weshalb tun Sie das dann?
DIAMOND: Ich hab das nicht entschieden. Mit irgendwas muss man seine Brötchen verdienen.
Sie hält die Spritze hoch und klopft daran.
DIAMOND: Tut mir aufrichtig leid, mein Freund, ich hab eine Hypothek abzustottern.