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Kaiserverlag

Herr Hunzkorl oder Die unverlässliche Gnade der späten Geburt, Der

Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Autor:
Hans Ungar
Besetzung: 1D / 4H / 6DEK

Ihre Feindbilder wie Ausländer, Homosexuelle und Intellektuelle haben Wotan und Glubschi von ihrem Vater, dem Hunzkorl, einem ehemaligen KZ-Aufseher und nunmehr staatlich geprüften Schädlingsbekämpfer. Um seinen Söhnen trotz des gegenwärtigen "akuten Judenmangels" eine "straffe Schulung am lebenden Objekt" zu ermöglichen, hegt er den Plan, eine "Judenfalle" zu konstruieren. Geraubte jüdische Kultgegenstände dienen ihm dabei als Lockmittel, die er in der "Times" inseriert. Es meldet sich der Erfinder Rabofski, der sich mit seinem Patent, einem Informationsroboter und modernem Golem, auf die Suche nach dem tätowierten Bild seiner ehemals Geliebten gemacht hat, das ihm während der Internierung in einem KZ aus der Brust geschnitten wurde.
Grotesk-makaber und doch überraschend witzig nähert sich das gewalttätige, düstere Stück der bedrückenden Thematik über eine immer noch gegenwärtige, fanatische und rassistische Ideologie und ihre modernen Erscheinungsformen.