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Kaiserverlag
Besetzung: 4D / 6H / / Sim
Originaltitel:
Der G´wissenswurm
Bearbeitung:
Nach Ludwig Anzengruber in das Jahr 1930 versetzt

Den Grillhofer-Bauern, der nun schon alt, krank und allein ist, plagt der G´wissenswurm. In seinen jungen Jahren hatte er nach einem außerehelichen Techtelmechtel die Magd sitzengelassen, die ein Kind vom ihm erwartete. Sein Schwager, der Dusterer, redet ihm auch noch ein, dass nur durch seine Bußfertigkeit das Seelenheil aller gerettet werden kann. Er solle doch auf alle weltlichen Besitztümer verzichten und am besten ihm – dem Schwager – alles übergeben. Da taucht die junge Lies auf dem Hof auf und belegt durch einen Brief ihrer Ziehmutter, dass sie Grillhofers uneheliches Kind ist. Das ist für den Bauern wie der Anfang für ein neues Leben.

Ekkehard Schönwiese: „Der Zorn über die Verprimitivisierung und Verlustigung der „bäuerlichen Komödie“ war für mich der Anlass, den Versuch zu unternehmen, die Typen aus Anzengrubers „Gwissenswurm“ als Charaktere zu definieren, also widersprüchlich in ihren Verhaltensweisen, lernfähig und ohne die Verurteilung des Dusterer als bösen Clown. So gut wie alle Figuren haben ein „schlechtes Gewissen“, sind deshalb unfrei, und sie machen durch Läuterung (Aufklärung) mehr oder minder einen Prozess zur Befreiung von jenen Ängsten durch, die vom schlechten Gewissen geschürt werden.“