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Kaiserverlag

Gesprächsspiele

Profitheater Komödie und Boulevard
Besetzung: 3D / 2H / / 1Sim
Originaltitel:
Imaginary Lines
Übersetzung:
Deutsch von Lilly Streitferdt
Rechte:
Frei zur dtspr. EA
Typ:
Komödie in 2 Akten

„Sich mit Wanda zu unterhalten, hat seine Gefahren“, weiß Howard seinem Gegenüber Sir Michael Thurston aus eigener Erfahrung zu berichten. Wanda, Illustratorin von Kinderbüchern, Mittdreißigerin enerviert mit ihrer auto- und fremdanalytischen Penetranz sowie ihrem dominanten, didaktischen Formwillen zu einer idealen „politisch korrekten“ Welt voller Aufopferung und Nächstenliebe ihre Mitmenschen.
Howard und Michael versuchen eine Annäherung an diese „ungewöhnliche“ Frau, unternehmen in laut geäußerten Gedankengängen und in für den Zuschauer entworfenen, fiktiven Varianten eine jedoch erfolglose geistige und körperliche Bezugsaufnahme. Sie scheitern an Wandas Hang zur seriösen Gesprächsführung und ihrem selbstherrlichen Gerechtigkeitssinn, welche immer wieder zu sehr unterhaltsamen Missverständnissen, zu einem Gefühl des schlechten Gewissens in ihrer Gegenwart führen und eine Liebesbeziehung zu ihr unmöglich machen.
Wanda zieht die Konsequenzen, kehrt sich enttäuscht vom Leben und den Menschen, von denen sie sich anderes erwartete, ab und wird in maßloser Sakralisierung ihrer Person Nonne.
Reggie Oliver hat eine moderne, humorvolle und reizvolle Charakterkomödie geschrieben: Getrieben von politischer Korrektheit, der Suche nach dem eigenen Ich, der Daseinsfrage und dem Bestreben, die Leere modernen Lebens auszufüllen, verliert die Protagonistin inmitten eines Potpourris östlicher Heilslehren und katholischer Bekenntnissse den Bezug zu ihren Mitmenschen, die sie nicht mehr als das akzeptieren kann, was sie immer bleiben müssen: unvollkommene Wesen.
Alan Ayckbourn inszenierte 1985 im Stephen Joseph Theatre in the Round in Scarborough die Uraufführung von „Imaginary Lines“.

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