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Kaiserverlag

Gen-Bauer, Der

Amateurtheater Ländliche Lustspiele
Autor:
Silvia Pomej
Besetzung: 4D / 5H / 1DEK
Typ:
Bauern-Posse
Anmerkung:
ca. 120 Min

Dem Pichler-Bauern hat es die Ernte verhagelt und die Versicherung zahlt nicht! In der Zeitung liest er von einer EU-Förderung für innovative Bauernwirtschaft. Also schreibt er der EU einen Brief, er hätte in einem Gen-Experiment eine Kuh mit einem Huhn gekreuzt. Die Kuh hat jetzt Flügel und legt Straußeneier … Tatsächlich kommt der EU-Kommissär Fischvogl und will das nachprüfen. Der Pichler-Bauer schafft seiner Tochter Afra an, ihre Faschingskostümflügerl der Milky, dem schnellsten Rindvieh am Pichler-Hof, umzubinden, vielleicht ist der Herr Kommissär ja kurzsichtig. Fischvogl stellt in Aussicht, das Experiment der EU vorzustellen und der Bauer glaubt, das Geld schon in der Tasche zu haben. Wenn sein Sohn Andi den schicken, teuren Mercedes vom Fischvogl nicht gerade mit dem Panzer platt gedrückt hätte. Andi ist zur Zeit nämlich beim Bundesheer bei der Panzerbrigade und wollte mal schnell auf ein Mittagessen vorbeikommen, mangels eines anderen Fahrzeugs hat er halt den Panzer genommen und dabei leider den Mercedes übersehen. Fischvogl zieht also seine Zusage zurück und will natürlich auch das Geld für das nigelnagelneue Auto. Der Pichler-Bauer wird wohl seinen Hof verkaufen müssen, um alles bezahlen zu können. Da greift das Schicksal ein und am Ende kommt er doch noch zu seinem Geld, aber es steht ihm ein langer, anstrengender Fußmarsch bevor!


Leseprobe

6. Szene - Adam, Franz, dazu Rosa

ES KLOPFT.

Adam: Das wird er sein, mei EU-Pipi-Henderl! (schluckt, bekreuzigt sich) HEREIN!

Franz: (Auftritt) Schönen guten Tag, hab ich die Ehre mit dem Pichler-Bauern?

Adam: Die haben Sie! Herzlich willkommen, Herr Feuerfisch!

Franz: Franz Fischvogl! (schüttelt ihm die Hand) Freut mich, die Bekanntschaft
eines kreativen Bauersmann zu machen, Herr Pichler, der unsere Landwirtschaft mit einer neuen Spezies von Nutztier bereichern konnte!

Adam: Sie sprechen mir aus dem Herzen, Herr Fliegfisch!

Franz: Fischvogl! Einen sehr gepflegten Hof haben Sie!

Adam: Sie habens erkannt! Wir pflegen uns sehr! Ich pflege die Zeitung zu lesen,
habe mich von dem Bauern seinem Förderbeitrag inspirieren lassen für die saumäßige Kuah-äh die Gen-Sau. Da hab i mir gedenkt, ich schreib Ihnen soglei von meiner Kuh-Henne!

Franz: Eine ausgezeichnete Idee, mein Bester! Gratulation!

Adam: Dankschee, ich fühl mich geehrt durch Ihre hohe Anwesenheit!

Rosa: (Auftritt) Bauer, du glaubst net, was mir der Rudi grad verzählt hat!

Adam: (fährt erschrocken herum) Wenn ichs eh net glaub, dann brauchst mirs gar
net erst verzählen, Rosa!

Franz: Wer ist die Dame?

Adam: Das ist die Frau von mein Knecht, dem Rudi!

Rosa: Und dieserjenigewelche spinnt total! Wissen Sie, was der behauptet?

Adam: Das will er gar nicht wissen!

Franz: Warum denn nicht! Ich bin ein Mann des Volkes, lassen Sie die Dame doch
erzählen! (zu Rosa) Ich erteile Ihnen das Wort, meine Liebe!

Rosa: Danke, mein Herr, von aner geflügelten Kuh faselt der was daher!

Adam: (verzweifelt) Die Gurken verdirbt mir no alles!

Franz: Ja, aber liebe Frau, da brauchen Sie sich doch nicht zu wundern!

Rosa: Ah, net?

Franz: Nein, das wird in Zukunft ganz normal sein! (geht zum Fenster und guckt
raus)

Rosa: (zu Adam) Wo habens denn den auslassen?

Adam: (drängt sie raus) Das is freili normal, wenn a Säufer Fabeltiere sieht!
Verschwinde!

Rosa: Aua, Grobian, elendiger! (AB)

7. Szene - Adam, Franz

Adam: Entschuldigens, aber mit dem Personal hat man manchmal seine liebe Not!

Franz: Wem sagen Sie das. Ich fand keinen Chauffeur und musste meinen Mercedes selber lenken.

Adam: Nein, was man den führenden EU-Beamten alles zumutet...

Franz: Selbst ist der Mann! (kommt wieder näher)

Adam: Genau, übrigens, des hab i vergessen zu erwähnen, die Knechtsfrau weiß
von meine Experimente nix!

Franz: Verstehe, strengste Geheimhaltung wegen weiblicher Geschwätzigkeit,
was? (boxt ihn in die Seite)

Adam: Ja, ich hab befürchtet, dass mir aner zuvorkommt.

Franz: Jetzt haben SIE ja das Rennen gemacht!