Gemütstierchen

In dem Tiefkühlraum einer Wurstfabrik lässt die Wachdienstangestellte Vivian den Bergsteiger Erwin Überlebensübungen absolvieren, die er nicht übersteht: Die Rache einer Geliebten.

Heli, Arbeiterin in der Wurstfabrik, wird von Vivian nächtens mit Koteletts erwischt: Ein Schlagabtausch zweier vom Schicksal geprüfter Frauen.

Doch nicht die Solidarisierung sondern die Brutalisierung des Zwischenmenschlichen ist das Ergebnis dieses ungewöhnlichen Zusammentreffens: Die Zerfleischung beginnt.

Helis schwachsinniger Sohn Hubi, zirka 38 und seit 22 Jahren vorwiegend in seinem Kinderzimmer, wartet auf die Koteletts und träumt von einem echten Motorrad. Bisher musste er sich mit der pantomimischen Imitation begnügen.
Als der Fernfahrer und abgehalfterte Haudegen Lupo, der von der Existenz seines Sohnes nichts weiß, bei Heli nach Jahrzehnten wieder auftaucht, bekommt Hubi die Chance seines vernachlässigten Lebens. Mit des Erzeugers Motorrad bricht er in eine verheißungsvolle, abenteuerlich anmutende Welt auf.

„Gemütstierchen“ ist ein grotesk gesteigertes und skeptisches Theaterstück über Befreiungsversuche und die Überwindung menschlicher Kälte. Mit sezierender und dialogischer Finesse ist hier eine ungewöhnliche Geschichte entstanden!