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Kaiserverlag

Geister vom Lindenhof, Die

Amateurtheater Ländliche Lustspiele Einakter
Besetzung: 3D / 3H / 1DEK
Übersetzung:
Daisy Gutherz
Rechte:
Rechte für Österreich und Südtirol
Anmerkung:
ca. 50 Min

Rosi bewirtschaftet nach dem Tod ihres Onkels Georg den Lindenhof, zusammen mit Magd Annamirl und Knecht Gustl. Da Onkel Georg kinderlos verstarb, hat sein Testament nun große Wichtigkeit, wem der Hof zufällt… oder welcher Teil seinen einzigen beiden Nichten zufällt, da auch Helene, Rosi’s Schwester, als Erbin in Frage käme.
Helene kreuzt plötzlich zusammen mit ihrem Mann Ottokar auf dem Lindenhof auf. Als Städterin gefällt ihr das Landleben gar nicht und sie hat mit der Bauernwirtschaft auch andere Pläne. Gerne würde sie den Bauernbetrieb einstellen und eine Hotelanlage bauen – dies natürlich ohne Wissen von Rosi. Ein gefälschtes Testament soll Helene helfen, ihre Idee in die Tat umzusetzen.
Onkel Georg macht sich mit mystischen Zeichen immer wieder bemerkbar, was vor allem Helene zu schaffen macht. So engagiert sie vorsichtshalber Herrn Besenschreck, der als Geisterjäger tätig ist.
Zum Glück bekommt Annamirl Wind von den geheimen Machenschaften und heckt mit den anderen Lindenhofbewohnern einen „geistreichen“ Plan aus, um Helene vom Hof zu vertreiben.


Leseprobe

Rosi: Die Helene und i san seine einzigen Nachkommen. Wir kommen als einzige in Frage, den Lindenhof zu erben.

Gustl: Aber die Leni wohnt doch in der Stadt.

Annamirl: Dann g´hört der Hof sicher dir alloa.

Rosi: Eben net. Ihr g´hören mindestens 50 Prozent.

Annamirl: Was? 50 Prozent? Aber so viel hamma ja gar net.

Rosi: Damit is die Hälfte von allem g´moant.

Annamirl: So?! Die kriagt also die Hälfte vom Tisch, die Hälfte vom Bett … und die Küah´ müssen wir aa halbieren?

Gustl: Du wirst net halbiert, Annamirl. Di schenken wir der Leni im Ganzen, gell Rosi?

Annamirl: Red´ net wieder so blöd daher. – Aber was soll sie mit an halben Bauernhof anfangen, wenn sie in der Stadt lebt?

Rosi: Na ja, deshalb könnt´ sie ja ihre Hälfte an mi verkaufen.

Gustl: Logisch.

Annamirl: Du arbeitest da am Hof ja scho seit einem Jahr!

Rosi: Aber i hab zu wenig Geld, um der Helene ihren Anteil abzukaufen.

Gustl: I schau amal in mein´ Sparstrumpf. Da is no a bissl was drin.

Annamirl: Wo is denn des Testament überhaupt?

Rosi: Des woaß i eben net. Der Onkel Georg hat mir mal erzählt, er will ein Testament schreiben. Er hat mir den Hof versproch´n, weil i doch scho so lang da arbeit´. Aber leider ist das Testament unauffindbar! Und solang es keinen schriftlichen Nachlass gibt, werden wir teilen müssen, die Helene und i. Obwohl - i hab die Kopie von einem Testament, des mir die Helene g´schickt hat.

Annamirl: Also gibt´s doch a Testament?

Rosi: Die Helene hat scheinbar auf der Gemeinde ein Testament auftreiben können. Aber i bin mir net sicher, ob das das Original is. Mi irritiert nämlich die Handschrift. Die passt net zum Onkel Georg. Er hat die Schwünge beim Schreiben anders g´macht. Das is net sei Schrift. Und deswegen geh´ i davon aus, dass es net echt ist.