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Kaiserverlag

Geiselnahme für Anfänger

Amateurtheater Schwänke Ländliche Lustspiele Einakter
Besetzung: 4D / 3H / 1DEK
Rechte:
Rechte für Österreich
Typ:
Schwank in 1 Akt
Bearbeitung:
Österreichische Fassung von Rosalie Herzinger
Anmerkung:
Dauer: ca. 55 Min

Die skrupellose Immobilienspekulantin Frau Grantig und der örtliche Gemeinderat wollen ein Outlet-Center errichten. Dazu möchten sie billig Grundstücke erwerben; die Eigentümer werden dabei kräftig übers Ohr gehauen, und wer nicht verkaufen will, wird überhaupt gleich enteignet. Doch Bauer Alfred will nicht klein beigeben und er hat eine famose Wirtshaus-Schnaps-Idee: Frau Grantig soll entführt und so lange unter Druck gesetzt werden, bis sie ihre Baupläne aufgibt. Seine Freunde unterstützen ihn dabei. Doch bei der Grantig werden sie sich ganz schön die Zähne ausbeißen. Gott sei Dank ist Gemeindesekretärin Jacqueline nicht auf der Nudelsupp´n dahergeschwommen, zählt eins und eins zusammen und kann die Grantig und die Gemeinde ganz schön bloßstellen.


Leseprobe

10. Szene
Dominik, Fritz, Heidi, Grantig; Alfred von Mitte. Er trägt eine Gesichtsmaske, einen Cowboy-Hut und eine schwarze Lederjacke, die Gummistiefel hat er noch an. Grantig stößt mit Alfred zusammen.

Alfred: (zeigt mit der Hand wie mit einer Pistole auf Grantig) Ähm … Hände hoch und … keinen Mucks, sonst … murks ich euch ab!
Dominik: (flüstert) Alfred, die Pistole!
Alfred: Ah jo … (sucht in der Jacke, nimmt sie und zeigt damit auf Grantig) Also noch einmal. Hände hoch! Äh .. alle zusammen!

Alle strecken die Hände in die Höhe.

Heidi: Oh nein, ein Überfall. Wer hätte das erwartet!
Fritz: Hilfe, Hilfe. Das ist ja fürchterlich.
Dominik: Was?! Ein Überfall?
Alfred: (sarkastisch) Aber na! I tua nur gern mit meiner Puffn in der Gegend umadumfuchteln. Na sicher is das ein Überfall!!
Dominik: Du meine Güte, ein Überfall. Und dann noch so ein grauslicher Täter, so unästhetisch angezogen.
Alfred: (verhalten zu Dominik) I gib dir glei unästhetisch! (laut) So, alle niedersetzen.

Alle setzen sich mit erhobenen Händen hin.

Grantig: Ich weiß ja nicht, was Sie wollen, aber Angst und Geld habe ich nicht.
Alfred: Du koa Geld? Und koa Angst? Was nicht ist, kann ja no werden.
Fritz: ´tschuldigung, Alf .. äh … mmmhäh … Herr Gangster, können wir net die Hände wieder runternehmen? So langsam kriag i an Krampf.
Alfred: Ja, tun Sie´s runternehmen. So, ich suche die Frau Bissig.

Alle schauen sich um.

Dominik: Meinen Sie nicht die Frau Grantig?
Alfred: Grantig, Grimmig, Bissig, das kann ma sich ja nicht dermerken!
Grantig: Ich bin die Frau Grantig. Wollen Sie Geld? Das können Sie vergessen. Mit so dubiosen G´stalten wie Ihnen mache ich keine Geschäfte.
Alfred: I will koa Geld.
Grantig: Gut, dann können wir ja gehen.
Alfred: Nix da! Es geht um das große G´schäft, des Outbett-Zentrum in dem Ort da. Das werden Sie nicht bauen!
Heidi: Dann brauchen Sie uns ja nimmer, Herr Gangster.
Alfred: Nix da! Ihr bleibt´s da als Neben-Geiseln. Solange die Grantig nicht macht, was ich will, müsst´s ihr herhalten.
Dominik: (kichert) So benimm dich doch, mein Süßer … äh .. du Lümmel.
Grantig: Wie wollen Sie das denn fertigbringen? Mi in einem Wirtshausgarten festhalten, bis ich den Deal sein lasse? Sorry, aber so a blöde Idee hab ich ja no nia g´hört.
Heidi: (flüstert Fritz zu) Der Plan geht in die Hos´n. Wie will er denn die Grantig wirklich dazu bringen?
Fritz: (flüstert Heidi zu) Irgendwie haben wir das net gut geplant. Aber i hab eine Idee.