Frosch

Peter und Humbert reden über Frauen. Hochgeistiges ist dabei naturgemäß nicht zu erwarten. Doch das Thema hält sich hartnäckig, möglicherweise in Ermangelung anderer Themen. Prostituierte sollen über Zeitungsannoncen geordert werden. Das ist allerdings nicht so einfach wie gedacht.
Als dann Natascha klingelt, nimmt die Peinlichkeit ihren Lauf. Natascha wollte eigentlich zu einer Silvesterparty im Haus und hat sich an der Tür geirrt. Bedrückend komischer kann niemand aneinander vorbeireden als in dieser Situation. Natascha geht und Michou kommt. Und mit ihr die Potenzierung der Peinlichkeit bei gleichzeitig männlichem Unvermögen.
Gestört werden die armseligen Lustbarkeitsversuche durch einen gewissen Künstler namens Frosch. Er erwartet ein Feedback auf eine von ihm komponierte Musik-CD. Peter und Humbert drücken sich, geben vor, nicht zu Hause zu sein und ignorieren und verhöhnen diese Freundschaft.
Das geschlechtliche Desaster erreicht unterdessen seinen Höhepunkt, und da hilft es auch nichts, dass Michou aus Lourdes stammt. Michou geht und die beiden bleiben finanziell erleichtert im Drogenrausch zurück.
Ein faszinierend-peinliches Theaterstück über verkaufte Freundschaft, die Sinnleere und Widersprüchlichkeit des Daseins bei gleichzeitiger Sehnsucht nach Romantik und wahrer Liebe. Beklemmend in seiner letztendlich komischen Traurigkeit.

Nominierung für den Heidelberger Stückemarkt:
"ARABESKEN UM FROSCH" (vorheriger Titel) war zum Heidelberger Stückemarkt 2003 eingeladen. Das Stück wurde in einer szenischen Lesung präsentiert.
„Arabesken um Frosch“ wurde 2001 von Breitwandfilm, Deutschland / Österreich unter der Regie von Paul Harather verfilmt. Der Regisseur ist bekannt durch Filme wie „Cappuccino Melange“, 1992, „Indien“, 1993 und „Die Gottesanbeterin“, 2000.
„Arabesken um Frosch“ war bei den 35. Internationalen Hofer Filmtagen 2001 zu Gast.
http://www.arabeskenumfrosch.org

Stadttheater Hildesheim, 20.06.2005
Regie: Ron Rosenberg