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Kaiserverlag

Figaro oder Ein toller Schnitt

Komödie in drei Akten, frei nach Le Nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo da Ponte
Profitheater Komödie und Boulevard
Autor:
Max Gruber
Besetzung: 4D / 4H / 1DEK
Rechte:
Frei zur DEA

Hochzeitsvorbereitungen, Geschäftsinteressen, Eifersucht und Liebe … das alles und noch viel mehr ist der Motor von „Figaro oder ein toller Schnitt“, fein bearbeitet nach da Ponte von Maximilian Gruber
Schauplatz ist die erfolgreiche Schönheits-Klinik Almaviva, geführt vom notorischen, aber etwas in die Jahre gekommenen, Schwerenöter Dr. Graf und dessen Ehefrau Rosalie, genannt „Die Gräfin“. Dr. Grafs Interesse an seiner Gattin ist im Abnehmen. Wie unbedacht, wo doch die Existenz der Klinik am finanziellen Tropf von Rosalies Vermögen hängt. Es drängen der karrierebewusste Haarkünstler und Starcoiffeur Figaro und seine attraktive Verlobte Susanna, die rechte Hand von Rosalie, ins Imperium des Dr. Graf. Ohne besonders ausgeprägten Realitätssinn ist Figaro dennoch sympathisch und platzt vor Phantasie. Sein Motto lautet: „Ich bin berühmt! Nur – keiner weiß es!“. Der junge, attraktive Chirurg, Dr. Angelo Cherobino, übertrifft mit seiner ausgeprägten Libido sogar Dr. Graf und sorgt als Spielfigur manch weiblicher Intrige für entsprechende Verwirrung. Es wuchert und wächst also im Dschungel der Lust. Es wachsen die Triebe und platzen die Knospen, es fliegen die Bienen von Blüte zu Blüte. Aus den Tiefen der Vergangenheit auftauchend verfolgt die rätselhafte Punk Lady Marcella ihre eigenen, undurchsichtigen Pläne. Einzig und allein Anton, der gütige Gärtner, genannt „Onkel Toni“, versucht Ruhe und Ordnung in dieses Tollhaus der Liebe zu bringen.


Leseprobe

3. AKT, 1. SZENE
Rosalie, Der Graf, Susanna
Die Eingangstür wird aufgeschlossen. Der Graf tritt mit Rosalie ein. Er hat die Axt
bei sich und geht entschlossen zur Tür des Nebenraums. Zückt einen Schlüssel.

DER GRAF (Richtung Tür) So! Jetzt kannst du was erleben!
Er will den Schlüssel ins Schloss stecken... Rosalie packt ihn am Arm.
ROSALIE Halt! Bitte! Es tut mir leid! Ich... Wir wollten dir einen
Streich spielen. Einen ganz harmlosen Streich.
DER GRAF Harmlos? Der Angelo?
ROSALIE Ich wollt' dich doch nur ein bisschen eifersüchtig
machen.
DER GRAF Mich? Eifersüchtig? (zur Tür) Mit dem Clown? Kann
ich doch nur lachen!
ROSALIE Die Susanna ist auch da drin. Sie kann das bestätigen.
Es war nichts!
DER GRAF Die Susanna? Ist auch da drin? Wird ja immer besser!
(hegt plötzlich einen Verdacht) Und was machen die
zwei die ganze Zeit? Wieso hört man nichts? Ich kann
es mir denken!
Der Graf steckt den Schlüssel ins Schloss. Sperrt auf. Packt die Axt...
ROSALIE Ist das deine einzige Sorge? Was die da drinnen
machen? Was dich im Grunde einen Scheißdreck
angeht! (gekränkt) Glaubst du es war lustig für mich,
überhaupt hierher zu kommen? In dein... Puff. Wer bin
ich denn?
Sie stürmt hinaus.



Rezensionen

Uraufführung: 13.07.2017, Wiener Lustspielhaus, Regie: Adi Hirschal

Es gehört schon Mut dazu, sich bearbeitend an jene Meisteropern heranzuwagen, die Mozart mit Lorenzo da Ponte der Historie als musikdramatisch der Vollkommenheit nahen Hattrick (Don Giovanni, Così und Figaro) überantwortet hat. Allein, so wie es im Vorjahr im Wiener Lustspielhaus gelang, Schwerenöter Giovanni leichtfüßig in die Gegenwart zu verpflanzen, so ist nun auch Figaro – deftig und schließlich elegant – auf den Dachboden einer Klinik der Gesichtsmodellierung transferiert worden. (…)
Es rundet sich alles schließlich zu qualitätsvoll sommerlicher Komik.
Der Standard.at, 14.7.2017

Die Premiere von „Figaro oder ein toller Schnitt“ traf dank perfekt-perfider Pointen, rasanter Regie und eines exzellenten Ensembles … direkt ins Zwerchfell – also dorthin, wo schon die alten Griechen den Sitz der Seele verorteten. Sprich: Garantiertes Lachen inklusive Steckenbleiben desselben.
Kurier, 15.07.2017